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Kritik der Migration. Wer profitiert und wer verliert. Von Hannes Hofbauer
Hannes Hofbauer gibt einen historischen Überblick über die großen Wanderungsbewegungen und ruft die Ursachen dafür in Erinnerung, die von Umweltkatastrophen über Kriege bis zu Krisen reichen, von denen die allermeisten menschlichen Eingriff en geschuldet sind. So zeichnen allein von westlichen Allianzen geführte Kriege für Millionen entwurzelte Menschen verantwortlich, die ebenso ihrer Lebensgrundlagen beraubt sind wie jene, die von ihrem Land vertrieben werden. Diesen Verwerfungen ist es geschuldet, dass ganze Generationen junger Menschen im globalen Süden, aber auch im Osten Europas ihre persönliche Zukunft in der Emigration sehen.
ISBN 978-3-85371-441-6 19,90 € Portofrei Bestellen
Mit der Massenmigration aus der Peripherie werden die Folgen der weltweiten Ungleichheit nun auch in den europäischen Zentralräumen - negativ - spürbar. Deregulierungen am Arbeits- und Wohnungsmarkt erreichen neue Dimensionen. Ist Migration grundsätzlich zu bejahen? Oder ist sie nicht vielmehr ein wichtiger Bestandteil von Ausbeutungsstrukturen?
Die Näherin in einer bengalischen Bekleidungsfabrik erfüllt jedenfalls vergleichbare Funktionen im weltweiten Konkurrenzkampf wie der aus Asien nach Europa gekommene Migrant. Beide sind gezwungen, ihre Arbeitskraft extrem billig auf den Markt zu werfen. Doch während sich die Öffentlichkeit darüber einig ist, Weltmarktfabriken in Billiglohnländern zu kritisieren, umgibt den Import billiger ArbeiterInnen in die Zentren der Weltwirtschaft ein Mythos von Mobilität, die als fortschrittlich gilt. Das sozial, regional und kulturell zerstörerische Potenzial der Migration in den Herkunfts- und Zielländern gerät damit aus dem Blickfeld.
Die Linke hingegen sträubt sich, den strukturell zerstörerischen Charakter von Wanderungsbewegungen zu erkennen. Eine Kritik am Wesen der Migration und ihren Triebkräften sowie eine klare Benennung ihrer Opfer und Profiteure ist überfällig.
Der Autor
Hannes Hofbauer, geboren 1955 in Wien, studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien und arbeitet als Publizist und Verleger. Im Promedia Verlag sind von ihm u.a. erschienen: „EU-Osterweiterung. Historische Basis – ökonomische Triebkräfte – soziale Folgen“ (2008), „Die Diktatur des Kapitals. Souveränitätsverlust im postdemokratischen Zeitalter“ (2014, 2. Auflage 2015) und „Feindbild Russland. Geschichte einer Dämonisierung“ (2016, 5. Auflage 2017).
Mit seinem Buch greift der Wiener Wirtschaftshistoriker und Publizist Hannes Hofbauer ein Thema auf, das selbst im linken politischen Spektrum eher tabuisiert wird. Interview mit Hannes Hofbauer → Nachdenkseiten 17.03.2019
Der neokoloniale Pakt. Der Migrationspakt der Vereinten Nationen wird wenig verbessern und vieles verschlechtern, vor allem aber eines: die migrationsauslösende Ungleichheit weiter verstärken. von Hannes Hofbauer → Rubikon 21.11.2018
UN-Migrationspakt verwaltet weltweite Ungleichheit. Ursachen der Migration wie ungleiche Entwicklung, Kriege und Vertreibungen werden nicht thematisiert. Von Hannes Hofbauer → Telepolis 19.11.2018
"Massenwanderungen haben sowohl in den Herkunftsländern als auch den Zielländern der Migranten negative Effekte" Reinhard Jellen im Gespräch mit Hannes Hofbauer über Migrationsbewegungen und ihre Folgen, Teil 1. Ist der Ruf nach weltweit ungehindertem Warenverkehr neoliberal, aber der Ruf nach offenen Grenzen für Migranten progressiv? Der Historiker Hannes Hofbauer hält mit seinem Buch Kritik der Migration dagegen. → Telepolis 30.10.2018
Die Krise des Systems. Ist Migration grundsätzlich zu begrüßen? Oder nicht vielmehr wichtiger Bestandteil globaler Ausbeutungsstrukturen? Exklusivabdruck aus „Kritik der Migration“. von Hannes Hofbauer → Rubikon 13.10.2018
Erstellt: 05.10.2018 - 16:07 | Geändert: 01.10.2024 - 08:45