Ambulante Hilfe zur Erziehung und Sozialraumorientierung. Von Mechthild Seithe und Matthias Heintz

Ambulante Hilfe zur Erziehung und Sozialraumorientierung. Von Mechthild Seithe und Matthias HeintzPlädoyer für ein umstrittenes Konzept Sozialer Arbeit in Zeiten der Nützlichkeitsideologie. Der aktuelle politische Diskurs um eine Weiterentwicklung und Steuerung der Kinder- und Jugendhilfe versucht, die Ambulante Hilfe zur Erziehung zu diskreditieren und zurückzudrängen.

ISBN 978-3-8474-0623-5      vergriffen 
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Das vorliegende Plädoyer mischt sich fachlich und politisch in diese Auseinandersetzung ein.

Dabei leisten die AutorInnen eine kritische Einschätzung der gegenwärtigen Lage der Kinder- und Jugendhilfe und insbesondere der Hilfen zur Erziehung und zeichnen den Prozess der Auseinandersetzung um die Weiterentwicklung und Steuerung der Hilfen zur Erziehung nach. Anhand der ausführlichen Darstellung und Analyse der beiden grundsätzlichen Handlungsansätze in der Sozialen Arbeit (Soziale Arbeit im und mit dem Sozialraum einerseits und Einzelfallarbeit, u.a. Hilfen zur Erziehung andererseits) befasst sie sich mit der Frage, ob die von der Politik behauptete Kontroverse zwischen den beiden Handlungsansätzen fachlich gerechtfertigt ist. In diesem Kontext werden die beiden Handlungsansätze in ihrer Geschichte und Entwicklung und in ihren unterschiedlichen Konzeptionen dargestellt. Dabei ergibt sich außer einem klaren Plädoyer für die Erhaltung und konsequent fachliche Gestaltung der Hilfen zur Erziehung im Rahmen der Lebensweltorientierung die Erkenntnis, dass Soziale Arbeit generell und insbesondere in Zeiten einer Neoliberalisierung des Sozialen einer Individualisierungsgefahr unterliegt. Andererseits ist es aber innerhalb beider Ansätze auch heute möglich, diese Tendenz abzuwehren und als kritische Kraft dieser Gesellschaft zu wirken.

Dieses Buch enthält neben der fachlichen, ideologischen und politischen Auseinandersetzung mit den neuen Steuerungsabsichten der Politik gegenüber den Hilfen zur Erziehung ausführliche Darstellungen bzw. Diskussionen zu verschiedenen Einzelthemen, u.a.: Fachliche Merkmale, Handlungsorientierungen und Prozessgestaltung der Handlungsansätze Ambulante Einzelfallhilfe und Arbeit in und mit dem Sozialraum (8.4 und 9.3, 9.4) Welche Anteile hat die Soziale Arbeit selbst an ihrem z.T. unprofessionellen Zustand? (Kap 4.4) Darstellung und Auseinandersetzung mit dem Konzept Sozialraumorientierung (8.5) Individualisierung: Was ist das? Wie kann man sie vermeiden? (Kap. 8)

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Inhaltsverzeichnis

Gespräch mit dem Autor

Die neoliberale Domestizierung der Sozialen Arbeit. Jens Wernicke sprach mit dem Pädagogen und Familientherapeuten Matthias Heintz darüber, wie Politik unter dem Deckmantel des Fortschritts immer deutlicher soziale Rechte unterminiert, soziale Sicherheit abschafft sowie einer Ökonomisierung und Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge in die Hände spielt. → Nachdenkseiten vom 16.10.2015

 

Erstellt: 19.10.2015 - 09:22  |  Geändert: 24.02.2024 - 08:14