Die Wohlgesinnten. Von Jonathan Littell

Die Wohlgesinnten. Von Jonathan Littell'Die Wohlgesinnten' wurden von der Kritik als ein neues Krieg und Frieden gefeiert: die fiktiven Lebenserinnerungen des SS-Obersturmführers Maximilian Aue, Jahrgang 1913, Sohn eines deutschen Vaters und einer französischen Mutter, promovierter Jurist, frühes NSDAP-Mitglied,

ISBN 978-3-8333-0628-0      18,00 €  Portofrei      Bestellen

in die SS eingetreten, um sich der Strafverfolgung nach Paragraph 175 zu entziehen, aber lebenslang seiner Zwillingsschwester inzestuös verbunden. Es sind die verstörenden Erinnerungen an die Schauplätze des Zweiten Weltkriegs und an das Grauen der Verfolgung und Vernichtung der Juden von Juni 1941 bis April 1945, an die Einsatzkommandos und Massenhinrichtungen in der Ukraine und im Kaukasus, an Babi Jar, den Kessel von Stalingrad, Auschwitz und Krakau, an Mittelbau Dora, das besetzte Paris oder das kriegszerstörte Berlin. Es sind die beklemmenden Erinnerungen an all die Begegnungen mit den Nazigrößen, an Himmler, in dessen persönlichen Stab Aue 1943 aufgenommen wird, an Abendessen mit Eichmann, an Heydrich, Höß oder Speer. Es ist ein erschreckend detailgenauer Roman über die nazistischen Verbrechen, konsequent erzählt aus der Perspektive eines Täters, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg in die sichere Existenz eines Fabrikdirektors in Frankreich gerettet hat."Es ist eines der eindrucksvollsten Bücher, die je über den Nazismus geschrieben wurden."Der fiktive Lebensbericht eines hohen SS-Offiziers, ein Epos, das ein detailliertes Bild des Zweiten Weltkriegs und der Verfolgung und Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten zeichnet.

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Leseprobe

Hochkomplexer Holocaust-Roman. Immer wieder werden auch die psychischen Verheerungen angesprochen, die das Unfassbare sogar bei den SS-Leuten verursacht. Gegen Ende hin gerät die Geschichte zunehmend ins Surreale; auch das eine Methode, den Schrecken ertragbar zu machen! Man durchschaut diesen hochkomplexen Holocaust-Roman, so meine Erfahrung, auch beim zweiten Lesen nur unzureichend, ein Grund also, sich wiederholt damit zu beschäftigen. Von Bories vom Berg → literaturzeitschrift 13.05.2021

Nicht ohne Beispiel. Jonathan Littells monumentaler NS-Kriegsroman "Die Wohlgesinnten" ist bei der deutschen Kritik durchgefallen - allerdings mit merkwürdigen Begründungen Von Jan Süselbeck → literaturkritik.de ohne Datum

Eine Geographie des Grauens. Jonathan Littell weckt mit seinem Roman "Die Wohlgesinnten" heftige Gefühle: Abscheu, Ekel, Mitleid. Aus Orten werden Schauplätze des deutschen Massenmords. Wer sich heute, und sei es wegen der Lektüre der "Wohlgesinnten", wieder einmal mit diesem deutschen Europa beschäftigt, das sich für kurze Zeit vom Atlantik bis zur Wolga erstreckte, der mag besser verstehen, warum es bis heute in vielen Regionen östlich der Oder Vorbehalte gegen eine von Berlin dominierte EU gibt. Von Kurt Kister → SZ 17.05.2010

Der Scherge in uns. Er watet durch Blut, Hirnmasse, Fäkalien und Sperma. Max Aue, SS-Obersturmbannführer und Hauptfigur in Jonathan Littells umstrittenem Roman "Die Wohlgesinnten" bedrängt uns auf brillante Weise mit zwei Fragen: Was ist der Mensch? Und wie wird er zum Täter? Von Alexandra Senfft → Spiegel 15.02.2008

Das Buch auf Wikipedia

Der Autor:

Jonathan Littell, 1967 in New York geboren in einer jüdischen Familie russischer Herkunft, die sich Ende des 19. Jahrhunderts in Amerika niedergelassen hat, ist in Frankreich aufgewachsen, wo er 1985 das Abitur machte, studierte in Yale (USA). Zwischen 1993 und 2001 arbeitete er für die humanitäre Organisation »Aktion gegen den Hunger« (ACF) in Bosnien und Afghanistan, im Kongo und in Tschetschenien. Littell lebt mit seiner Familie in Barcelona. Für seinen Roman »Die Wohlgesinnten« erhielt er 2006 den Grand Prix du Roman der Académie Française und den Prix Goncourt.

Der Autor auf Wikipedia

Der Übersetzer:

Hainer Kober, geboren 1942, lebt in Soltau. Er übersetzt seit 1972 belletristische und wissenschaftliche Literatur aus dem Englischen und Französischen, unter anderem von Stephen Hawking, Brian Greene, Jonathan Littell und Oliver Sacks. 2015 wurde er mit dem Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis ausgezeichnet.

Im Kopf eines Nazis: "Die Wohlgesinnten" | Doku HD | ARTE

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Erstellt: 13.10.2015 - 09:02  |  Geändert: 29.11.2023 - 14:54