Autonomie
Eine Verteidigung
Was tun gegen den Zwang zur Anpassung? Autonomie gilt als zentrale menschliche Eigenschaft. Doch sie gerät von vielen Seiten unter Beschuss: Die Neurowissenschaft erklärt, der Wille sei nicht frei, die Sozialpsychologie zeigt in ihren Experimenten ebenso wie Shitstorms im Internet, wie mächtig der Anpassungsdruck ist. Die Auswirkungen sind beträchtlich, wenn unsere Autonomie in Gefahr ist.
Harald Welzer und Michael Pauen analysieren die Situation auf Grundlage eigener Experimente und Forschungen, um Möglichkeiten der Gegenwehr sichtbar zu machen: Wie können Gemeinschaften so gestaltet werden, dass Konformitätszwänge gering bleiben? Gleichzeitig zeigen sie, dass es wirksame Gegenstrategien nur auf der sozialen Ebene geben kann - solange wichtige Freiheitsspielräume noch bestehen. Die Zeit drängt.
Buch und Hörbuch Bild Michael Pauen, Harald Welzer: "Autonomie. Eine Verteidigung" 29.04.2015 | → Quelle: HR2
Gespräch mit dem Autor
Die Ambivalenz der Freiheit: Von Konformitätszwang und Handlungsspielräumen. Demokratie ist ohne die Autonomie ihrer Bürger nicht vorstellbar. Doch Autonomie hat ihren Preis. Nicht jeder hält die Freiheit moderner Gesellschaften, ihren Zwang zum ständigen Entscheiden und zu flexiblen Umgang mit Rollen aus. In ihrem neuen Buch "Autonomie. Eine Verteidigung" analysieren Michael Pauen und Harald Welzer den immer schon prekären Status der Autonomie: Historisch und zivilisationsgeschichtlich, in ihrem Verhältnis zu Konformität, aber auch in einer Gegenwart, in der Überwachung zum Alltag gehört. → WDR3 vom 23.04.2015
Erstellt: 24.04.2015 - 09:24 | Geändert: 02.12.2020 - 18:02