Judas. Von Amos Oz

Judas. Von Amos OzIm Winter 1959 kommt der junge Schmuel Asch nach Jerusalem, um seine Magisterarbeit zu schreiben. Allein und ohne finanzielle Unterstützung, braucht er dringend eine Nebenbeschäftigung. Eine Anzeige führt ihn ins Haus eines eigentümlichen alten Mannes namens Wald; nachts liest er ihm vor und unterhält sich mit ihm - über die Ideale des Zionismus, über die jüdisch-arabischen Konflikte.Und dort trifft er auf die geheimnisvolle Atalja Abrabanel, deren verstorbener Vater einer der maßgeblichen Anführer der zionistischen Bewegung war. Sogleich ist Schmuel gefesselt von der Schönheit und Unnahbarkeit dieser Frau.

ISBN 978-3-518-42479-7     22,95 €  Portofrei     Bestellen
ISBN 978-3-518-46670-4     12,00 €  Portofrei     Bestellen

Nach und nach gelingt es Schmuel, ihr Geheimnis zu enthüllen - und damit auch das des alten Wald.Amos Oz hat einen Liebesroman geschrieben und zugleich ein Buch über das geteilte Jerusalem vor dem Sechs-Tage-Krieg, eine Geschichte seines Landes mit all seinen Konflikten, seinen Hoffnungen und seiner Verzweiflung.

Die drei Protagonisten des Romans wohnen zurückgezogen in dem Steinhaus am Rand der Stadt, und zunächst scheint es, als führten sie ein ruhiges Leben. Im Innern des schüchternen und sensiblen Schmuel bricht ein Sturm los. Die Begierde nach Atalja und seine Neugier wandeln sich langsam in eine verzweifelte Verliebtheit. Er beginnt wieder sich mit seiner Forschungsarbeit über "Jesus in der Perspektive der Juden" zu beschäftigen und verliert sich in dem geheimnisvollen Sog, den Judas Ischariot, die Verkörperung des Verrats und der Niedertracht, auf ihn ausübt. Und allmählich entschlüsselt er die Geheimnisse, die in diesem dunklen und einsamen Haus geistern und in die seine Bewohner auf dunkle Art verstrickt sind.

In diesem Roman kehrt Amos Oz zum Milieu einiger seiner bekanntesten Bücher wie "Mein Michael" und "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" zurück, in das geteilte Jerusalem der fünfziger Jahre. Die zarte, wilde Liebesgeschichte ist eingebettet in die Landschaft der winterlichen Stadt und in die Ereignisse am Ende der Regierung Ben Gurion. Gemeinsam mit seinem Protagonisten prüft Oz mutig die Entscheidung, einen Judenstaat zu errichten, samt den Kriegen, die sie zur Folge hatte, und stellt die Frage, ob man einen anderen Weg hätte gehen können, den Weg derer, die als Verräter gelten.

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Leseprobe

Preisträger 2015 der Leipziger Buchmesse. Preisträger in der Kategorie Übersetzung. Mirjam Pressler übersetzte aus dem Hebräischen: "Amos Oz: Judas" → Preis der Leipziger Buchmesse

Ambivalent wie der wahre Mensch. Jede Menge Religionsgeschichte und Politik, eine unmögliche Liebesgeschichte, eine heilende Vater-Sohn-Geschichte und vieles mehr. Amos Oz zeigt mit seinem Roman „Judas“ großes Erzählen – und bietet intensive Einblicke in die jüdische Geistesgeschichte und -kultur. Rezension von Sandra Hoffmann → Deutschlandfunk 15.03.2015

Amos Oz und die Ehre des Verrats. Wer sagt, dass Judas nicht der einzige war, der keine Angst vor einer Veränderung hatte? Der israelische Schriftsteller Amos Oz schreibt einen virtuosen und zutiefst persönlichen Roman über „Judas“. Rezension von Martin Oehlen → FR 06.03.2015

Palästina-Konflikt: Der Verrat als Notwendigkeit. Israels berühmtester Schriftsteller erzählt vom Verrat als kreativem Prozess: Amos Oz' "Judas" ist auch eine Anregung, sich im Nahost-Friedensprozess von eingefahrenen Denkmustern zu lösen. Von Stephan Lohr → SPON vom 03.03.2015

Judas - wie Amos Oz ihn sieht. Der israelische Schriftsteller hat einen Roman über den Verrat geschrieben. Von Wolf Scheller → PR vom 04.02.2015

Amos Oz bei Wikipedia 

 

Erstellt: 09.03.2015 - 11:22  |  Geändert: 09.09.2021 - 07:07

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