Wider den Gehorsam

Nur wer ungehorsam ist, lebt frei Wer den Mut zum Ungehorsam hat, der entzieht sich nicht nur vermeintlichen Autoritäten, sondern nimmt die Menschen lebendig und mitfühlend wahr. Wie sehr die Kultur des Gehorsams entmenschlichen kann und welche Wege aus dem Kreislauf der Unterordnung führen, zeigt Arno Gruen: ein befreiendes Plädoyer für mehr Mitmenschlichkeit.

ISBN 978-3-608-94891-2 14. Auflage 14.08.2014 12,00 € Portofrei Bestellen (Buch) 14. Druckaufl., 2022

Lange bevor wir sprechen können und sich unser Denken organisiert, müssen wir lernen, gehorsam zu sein und unsere Gefühle zu unterdrücken. In allen Lebensbereichen erzwingt unsere Zivilisation einen reflexartigen Gehorsam. Zugleich belohnt sie ein Gruppendenken, das ein selbstbestimmtes, freies Denken unmöglich macht.

Scharfsinnig entlarvt der bedeutende Psychoanalytiker Arno Gruen die Pathologie der freiwilligen Knechtschaft: Wir selbst halten uns nicht für gehorsam und erkennen nicht, dass die Idealisierung des Unterdrückers ihm Macht über uns verleiht. Es ist höchste Zeit, gegen die Kultur des verschwiegenen Gehorsams zu revoltieren: Nur so können wir die Demokratie stärken und besser miteinander leben.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Arno Gruen. Warum sind wir so gerne gehorsam? Der Psychoanalytiker über sein neues Buch "Wider den Gehorsam" Moderation: Britta Bürger → Deutschlandradio Kultur vom 24.11.2014

REZENSION: Gehorsamkeit ist die Unterwerfung des eigenen Willens unter den eines anderen. Die Wortbedeutung „Gehorsam“ unterliegt gesellschaftlichen, kulturellen und ideologischen Bedingungen, wie sich dies in Sprichwörtern, Volksliedern, politischen Programmen, in Theaterstücken und in der Literatur ausdrückt; da wird „militärischer Gehorsam“ vom Soldaten gefordert; das Kind soll den Eltern gehorchen; die Gläubigen von Religionsgemeinschaften sollen die religiösen Gebote befolgen;; von „Gehorsamspflicht“ wird gesprochen, wenn es darum geht, die Gesetze einzuhalten, die für ein Gemeinschaftsleben notwendig sind; und „Kadavergehorsam“ wird bezeichnet, wenn jemand seinen eigenen Verstand und seine Kritikfähigkeit an Regeln abgibt, die andere Autoritäten aufstellen und einfordern. Die Auseinandersetzung mit dem Begriff und die Einstellung muss also differenziert geführt werden: Eine „solidarische Gehorsamkeit“, bei der eigene, egoistische Erwartungshaltungen zugunsten von gesellschaftsförderlichen und demokratischen Zielsetzungen und Perspektiven zurückgestellt werden, ist ohne Zweifel anders zu bewerten, als eine an die herrschende Macht und Ideologie abgegebene Anpassung. Von  Jos Schnurer socialnet.de 19.11.2014

Weitere Pressestimmen

»Keiner von Gruens Kollegen hat die Psychoanalyse derart konsequent und grundsätzlich zur Zivilisationskritik weiterentwickelt. Die psychosozialen Motive der DDR-Revolution z.B. ließen sich mit seiner Grundsatzkritik unserer Werte ziemlich schlüssig erklären - und ebenso das Zögern im Westen, das Herrschafts- und Kontrollinteresse hinter unseren Wertvorstellungen zu thematisieren.« Eike Gebhardt, Deutschlandradio Kultur, 7.11.2014 

»... ein glänzender Essay.« Rainer Blasius, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.10.2014 

»... Ein Geschenk für all jene, die bereit sind querzudenken und sich für eine Welt des Miteinander zu engagieren.« Konstantin Wecker auf facebook.com am 1.10.2014 

»Wir nehmen gar nicht mehr wahr, dass wir Sklaven des Gehorsams sind, weil die Strukturen so allgegenwärtig sind. Zeit aufzuwachen, findet Gruen und hält uns im Folgenden gnadenlos den Spiegel des Systems vor. Die Analyse ist so treffend und erschreckend klar, dass man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr herauskommt.« Christina Kestel, Harvard Businee Magazine, September 2014

Arno Gruen war ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Psychologe und Psychoanalytiker. Nach der Flucht aus Nazideutschland 1936 verbrachte er über 40 Jahre in den USA, wo er studierte und eine akademische Laufbahn einschlug, bis er 1979 nach Europa zurückkehrte und fortan in seiner Wahlheimat Zürich lebte. 

Wikipedia (DE): Arno Gruen

 

Autoren

Erstellt: 01.12.2014 - 11:48  |  Geändert: 10.06.2025 - 08:41