Die russische Mauer. Von Alissa Ganijewa

Die russische Mauer. Von Alissa GanijewaSchamil, ein junger Dagestaner, der sich nach Verlust seines Verwaltungsjobs als Lokalreporter versucht, trifft die Redaktionskollegen in großer Aufregung an. Gerüchte über eine Mauer, die die Russen bauen, um den Kaukasus abzutrennen, machen die Runde.

ISBN 978-3-518-42425-4     22,95 €  Portofrei      Bestellen

In der Stadt am Kaspischen Meer greift Unruhe um sich, täglich finden Versammlungen statt: Pro-islamische Demonstranten aus Kumykien und Streiter für ein "vereinigtes Lesgistan" debattieren über Grenzfragen, die Atmosphäre ist aufgeheizt. Angst liegt in der Luft.

Doch Schamil versucht, weiterzuleben wie bisher. Er treibt Kampfsport, rast mit Freunden im Auto durch die Stadt, tobt sich in der Disko aus. Wie betäubt sitzt er da, als Madina, seine Verlobte, ihm erklärt, sie werde den Schleier nehmen und einem salafistischen Kämpfer in die Berge folgen. Selbst nachdem es die ersten Toten gegeben hat und seine Kusine Assja, eine belesene junge Frau, ihn überreden will, mit ihr nach Georgien und weiter in den Westen zu fliehen, kann Schamil sein Zaudern nicht überwinden. Dann überstürzen sich die Ereignisse.

Mit feinem Gespür für die heraufziehende Katastrophe erzählt Alissa Ganijewa vom Zerfall und Untergang einer Gesellschaft, die zwischen ihren Extremen zerrissen wird. Doch inmitten des Albtraums zeigt sich, wie eine Vision, das Sehnsuchtsbild jenes "Berges der Freude", auf den sich rettet, wer der Intoleranz und Gewalt überdrüssig ist.

Mehr Infos...


 

Buchbesprechungen

  • Träumereien von einer besseren Welt. GESAMTCHAOS. Radikale Vielstimmigkeit: Alissa Ganijewa erzählt in ihrem Roman "Die russische Mauer" die fiktive Geschichte eines radikal-islamischen Umsturzes in einer kleinen Kaukasusrepublik. Von Katharina Granzin → taz vom 19.07.2014
  • »Draußen ist ein Saustall« Allisa Ganijewa stellt sich vor, dass Russland den Kaukasus fallen lässt. Von Irmtraud Gutschke → ND vom 12.03.2014
  • Alissa Ganijewas phantastischer Realismus. Dagestan und Russland. Von Ulrich M. Schmid → NZZ vom 04.03.2014

 

Verlag: