Gemeinbesitz in den Tessiner Alpen. Von Fernanda Pedrina

Die Exzesse der neoliberalen Wirtschaftsform weltweit und die nah erlebbaren negativen Folgen der Privatisierung ­wichtiger Infrastrukturen haben die Diskussion über den mög­lichen Beitrag kollektiv verwalteter Institutionen zu einer öko­logisch nachhaltigen und sozial gerechten Entwicklung be­feuert.
Landwirtschaftliche Commons – Institutionen des selbst­verwalteten Kollektivbesitzes – waren in Europa bis zu Beginn der industriellen Revolution weit verbreitet. Sie wurden danach im Verlauf des Siegeszuges der kapitalistischen Wirtschaft und ihrer liberalen Kodifikation weitgehend verdrängt.

ISBN 978-3-95558-339-2     29,90 €  Portofrei     Bestellen

Pedrina geht am Beispiel eines alpinen ­Commons im Schweizer Kanton ­Tessin der Frage nach, ob es heute noch der traditionellen Aufgabe des Erhalts seiner Ressourcen für die kommenden Generationen nachkommen kann und was aus seiner ­Geschichte bezüglich der Verwaltung des ­Gemeinbesitzes in Hinblick auf neue ­kollektive Projekte zu lernen ist.

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Inhaltsverzeichnis

Pressestimme:

»Die historische Analyse von Fernanda Pedrina ist ein anregender Gruß aus der Vergangenheit für ein Neudenken im Umgang mit existenziellen Ressourcen. (...) Die Patriziati mit ihren aus dem Mittelalter stammenden Wurzeln konnten sich aber nur in zurückgezogenen, wirtschaftlich marginalen Bereichen behaupten. Hier vermochten sie den seit den Anfängen des Kapitalismus ausgreifenden Privatisierungen – insbesondere auch existenziellen Ressourcen – Widerstand zu leisten. (...) Das Gesetz von 1992 verlangt vom Patriziato, dass es die Verwaltung und Pflege seines Territorio im ›spirito vicinale‹, im Geiste nachbarschaftlicher Solidarität wahrnehme und von den direkt Betroffenen mitgetragen werde. (...) [Die komplexe Geschichte der Patriziati] könnte einen anregenden Beitrag für die politische Debatte um ein sozial und ökologisch neu auszurichtendes Bodenrecht leisten.«

(Hannes Lindenmeyer, P.S., die linke Zürcher Zeitung)

Die Autorin:

Fernanda Pedrina, PD Dr. med. habil., Fachärztin für Kinder- und Jugend­psychiatrie und -psycho­therapie FMH, MAS applied history. Spezialisierung im Bereich der seelischen Gesundheit in der ­frühen Kindheit (Infant Mental Health), freie Praxis in ­Zürich und Gründung des Zürcher Zentrum für Entwicklungs­psycho­therapie, Supervisorin, Dozentin. Veröffent­lichung zahlreicher Fach­artikel und Buch­publikationen. Studium der Ge­schichte und Forschung zum Thema Selbst­­­verwaltung des Gemeinbesitzes im Tessin. ­Teilnahme an der Zürcher Bewegung der Wohngenossenschaften.

 

Erstellt: 18.09.2023 - 11:21  |  Geändert: 18.09.2023 - 11:23