Kriterienorientierte Inhaltsanalyse von Zeugenaussagen. Eine empirische Untersuchung zur Validität ausgewählter Glaubhaftigkeitsmerkmale. Von Jelena Rönspies-Heitmann

Im Jahr 2014 nahmen Volbert und Steller eine Neuordnung der 19 Kriterien der Criteria-Based Content Analysis (CBCA) vor, welche die Kriterien anhand möglicher zugrundeliegender Prozesse in 1. Charakteristika episodischer autobiographischer Erinnerungen, 2. Schemaabweichungen und Schemairrelevanz indizierende Kriterien und 3. Mit strategischer Selbstpräsentation asssoziierte Kriterien gruppierte. Volbert und Steller formulierten hierzu die Annahme, dass Kriterien aus der 1. Gruppe grundsätzlich auch in konfabulierten Aussagen auftauchen sollten, während Kriterien der zweiten Gruppe von Falschaussagenden vermieden werden sollten.

ISBN 978-3-658-36654-4     59,99 €  Portofrei     Bestellen

Die vorliegende Studie untersuchte anhand einer Simulationsstudie, inwiefern sich diese Annahmen bestätigen lassen und ob eine literaturbasierte Erfassung kriterienimmanenter Steigerungsformen der Aussagequalität die Validität der Kriterien aus Gruppe 1 möglicherweise verbessern kann. 248 Schülerinnen erlebten oder konfabulierten den Ablauf eines dyadischen Interaktionsspiels und wurden anschließend ausführlich dazu befragt. Die von Volbert und Steller (2014) formulierte Annahme einer überlegenen Validität von auf Schemaabweichungen basierenden Kriterien ließ sich dabei anhand einzelner Kriterien insgesamt bestätigen.

Mehr Infos...

Verlagsangaben zu den einzelnen Kapiteln

Die Autorin:

Jelena Rönspies-Heitmann absolvierte ein Studium der Psychologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit Abschluss (Master of Science) im Jahr 2013. Spezifische rechtspsychologische Weiterbildung durch Abschluss des Masterstudiengangs Rechtspsychologie (M.Sc.) an der Universität Bonn mit Schwerpunkt "Begutachtung in Straf- und Zivilverfahren" im August 2016. Von 2013 bis 2016 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung für Sozial- und Rechtspsychologie am Psychologischen Institut der Universität Bonn. Seit 2013 Doktorandin an der Universität Bonn mit Promotionsprojekt im Bereich der Validierung wissenschaftlich-aussagepsychologischer Methodik. Seit 2016 freiberuflich als forensisch-psychologische Sachverständige für aussagepsychologische Fragestellungen in Straf- und Sozialgerichtsfragen tätig. Lehrbeauftragte für den Studiengang M.Sc. Rechtspsychologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

 

Erstellt: 30.05.2023 - 06:42  |  Geändert: 30.05.2023 - 06:43