Monster mögen Marmelade. Von Andrea Schomburg. Rezension von Britta Kiersch

REZENSION  
Monster mögen Marmelade. Von Andrea Schomburg   Tulipan Verlag   ISBN 978-3-86429-494-5

Dies ist das perfekte Bilderbuch für Kinder, die Angst vor Monstern haben. Und für deren Eltern, die sich wünschen, ihrem Kind diese Angst zu nehmen.

In eingängigen, rhythmischen und phantasievollen Reimen erklärt Andrea Schomburg sehr anschaulich, wieso Kinder von Monstern nichts zu befürchten haben, denn diese Wesen fressen zwar so ziemlich alles aber absolut nie, nie, niemals Kinder! Neben ganz verständlichen Vorlieben für Marmelade, Currywurst, Schokolade und Apfelschorle bevorzugen Monster ganz abscheuliche Dinge:

„…Monster schlabbern, schlürfen, schmatzen, Lebertran und Drachenspeck, stopfen, bis sie beinah platzen, Nasenpopel, Fliegendreck.

Monster mögen auch gern Schnecken, altes Butterbrotpapier, Stinkesocken, Mücken, Zecken und gehacktes Trampeltier...“

Und so endet die Geschichte mit der höchst beruhigenden Versicherung, dass Monster zwar „…Zylinder, niemals aber, nie und nie, niemals… Kinder“ fressen. Allein schon bei der Vorstellung muss selbst das magenresistenteste Monster anfangen zu würgen.

Eine wortwitzige und sprudelnde Geschichte geht eine rundum überzeugende Verbindung mit den absolut treffenden plakativen Illustrationen ein. Johan Potmas Monster – sie sehen aus wie verfressene haarige Riesenmäuler – sind gierig, egoistisch und wirken so mutmachend dümmlich und einfach gestrickt, dass man direkt eine Chance gegen sie wittern könnte, auch wenn sie keine Lust auf Kinder hätten… Ich kann mir vorstellen, dass die Erkenntnis, dass es vielleicht wirklich Monster gibt, diese aber keinerlei Interesse daran haben, ein Kind zu verspeisen, durchaus ein beruhigender Ausweg sein könnte bzw. eine Möglichkeit bietet, mit der Angst umzugehen.

Monster mögen Marmelade. Von Andrea Schomburg

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