Die Beichte. Eine dunkle Geschichte. Von John Cornwell

Als Papst Pius X. im Jahr 1905 das Mindestalter für die Beichte auf sieben Jahre herabsetzte, begann ein großes Menschenexperiment: Kinder wurden seitdem systematisch in Scham und Schrecken gehalten. Die Furcht vor Sünde, Fegefeuer und ewiger Verdammnis schuf bei Generationen von Gläubigen ein Lebensgefühl der Angst. Es war kein Zufall, dass manche dieser Sünden Formen von Ungehorsam gegenüber den kirchlichen Autoritäten umfassten.
Vor allem aber hat die Beichte das Verhältnis vieler Gläubiger und katholischer Amtsträger zur Sexualität nachhaltig geprägt.

ISBN 978-3-8270-1155-8     10,99 €  Portofrei     Bestellen

Die Folgen sind bis heute spürbar - in einer Epoche von Säkularisierung und sexueller Befreiung haben gerade der Freiraum der Beichte und das Konzept der Sünde dem Missbrauch von Kindern Vorschub geleistet.
John Cornwell, selbst Katholik und einer der führenden Vatikanexperten, zeigt auf der Grundlage eigener Erfahrungen und vieler konkreter Beispiele, wie sehr die Beichte zum Repressionsinstrument geworden ist - und warum sie offiziell wieder mehr in den Mittelpunkt des Glaubens rücken soll. Ein sehr persönliches, leidenschaftliches Buch - und ein dunkles Kapitel abendländischer Kulturgeschichte.

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Leseprobe des Verlags

Presse:

„Provokant wird Cornwells Studie zur Geschichte und zur Gegenwart dadurch, dass er Papst Pius X. und sein Dekret "Quam singulari" in den Mittelpunkt seiner Abhandlung stellt. In ihm bestimmte Pius X. 1910, dass jeder Katholik von nun an einmal in der Woche, statt wie früher einmal im Jahr, zur Beichte gehen müsse. Und noch viel dramatischer: Pius X. führte damit die Kinderbeichte und die Erstkommunion für die erst Siebenjährigen ein. Zu Recht spricht Cornwell von einem 'der gewagtesten Experimente an Kindern, die je im Namen des Christentums verordnet wurden'.“ taz

„Der britische Theologe John Cornwell - der Priester hatte werden wollen, aber nach sieben Jahren im Seminar erkannte, dass er dafür nicht geschaffen war -, erzählt eine dunkle Geschichte von Macht und Unterdrückung, von Sünde und Missbrauch. Das "Bußsakrament", so schreibt er, sei durch die Drohung mit ewiger Bestrafung in der Hölle für die, die ohne Beichte sterben, ein Instrument der Angst und der Kontrolle. Schlimmer noch: Viele Priester hätten die intime Atmosphäre des Beichtstuhls zum Missbrauch von Kindern ausgenutzt.“Cornwell Licht in die dunklen Seiten eines Sakramentes. “Die Beichte - eine dunkle Geschichte„ heisst sein präzis recherchiertes Sachbuch. [...]. Ein sehr leidenschaftliches und engagiertes Buch, das sich nicht als Hasstirade gegen die katholische Kirche liest sondern unendlich aufmerksam macht, was diese Beichte mit jungen Menschen anrichtet.“ SRF 2

Der Autor:

John Cornwell, geboren 1940, ist Fellow am Jesus College in Cambridge und forscht am dortigen „Centre for Advanced Religious and Theological Studies“. Sein Buch "Wie ein Dieb in der Nacht" über den Tod Johannes Paul I. wurde von Anthony Burgess und Graham Greene als "Musterbeispiel für investigativen Journalismus" und "umfassende Erforschung des Vatikans" gerühmt. Zuletzt erschien u.a. „Pius XII. Der Papst, der geschwiegen hat“ (2001).

 

Erstellt: 25.03.2021 - 05:52  |  Geändert: 25.03.2021 - 05:52

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