29.09.2025

Westliche Intervention in den russischen Bürgerkrieg | Jacques R. Pauwels | NDS

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Dass der Westen und seine Verbündeten während der russischen Revolution aktiv in den Bürgerkrieg eingegriffen haben, ist weitgehend in Vergessenheit geraten. Wenn man sich überhaupt noch der eigenen Aggressionen gegen Russland bewusst ist, dann denkt man an Hitler, allenfalls noch an Napoleon. Diese westliche Intervention von 1918/1919 ist auch im Kontext des aktuellen Konflikts in der Ukraine von Interesse, und das nicht nur, weil es erneut eine „heiße“ Konfrontation zwischen dem Westen und Russland gibt. Es gibt Kontinuitäten (westlicher Expansionismus, russophobe Eliten) und Brüche (das politische Bewusstsein der Bevölkerung war vor 100 Jahren offenbar weiter entwickelt als heute). Und wir erfahren, dass es in den osteuropäischen Ländern eine Arbeiter- und Bauernschaft gab, die die Revolution unterstützte. Die Intervention scheiterte, aber der Westen gab seine Ziele nicht auf. Von Jacques R. Pauwels, Übersetzung aus dem Englischen von Heiner Biewer.

Dieser Artikel ist im englischen Original auf Counterpunch https://www.counterpunch.org/2018/12/... erschienen.

Artikel mit Quellenangaben/Links zum Nachlesen: https://www.nachdenkseiten.de/?p=139640

 

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
18min 3s

Erstellt: 29.09.2025 - 18:23  |  Geändert: 29.09.2025 - 22:01

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Der Russische Bürgerkrieg wurde zwischen den kommunistischen Bolschewiki (den „Roten“ beziehungsweise der von Leo Trotzki gegründeten Roten Armee) einerseits und einer heterogenen Gruppe aus Konservativen, Bürgerlichen Demokraten, gemäßigten Sozialisten, Nationalisten und der Weißen Armee andererseits ausgetragen. Der genaue Zeitpunkt seines Beginns ist unter Historikern umstritten; er wird entweder auf die Oktoberrevolution im November 1917 oder aber auf das Frühjahr 1918 gelegt.  Etwa 8 bis 10 Millionen Menschen verloren ihr Leben. Das Eingreifen der Entente und der Mittelmächte in den Konflikt trug maßgeblich zu seiner Länge und Heftigkeit bei. 

Der Kriegsverlauf wurde mehrmals durch ausländische Interventionen beeinflusst. Vor der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg gerieten das Baltikum, Belarus und die Ukraine 1918 nach dem Waffenstillstand und schließlichen Frieden von Brest-Litowsk kurzzeitig unter Besatzung der Mittelmächte (→Operation Faustschlag). Die siegreichen Verbündeten des Weltkriegs unterstützten die antikommunistische Bewegung und besetzten einzelne Städte und Stützpunkte an der Peripherie Russlands. Der Konflikt mit Polen mündete 1920/21 im Polnisch-Sowjetischen Krieg als eigenständige Auseinandersetzung während des Bürgerkriegs.

Der Konflikt endete in Europa mit dem Sieg der Roten Armee über die letzten weißen Truppen auf der Krim im November 1920, im Kaukasus mit der Einnahme von Batumi 1921 und in Ostasien mit der Einnahme von Wladiwostok 1922. Am Ende dieses Jahres wurde die Sowjetunion gegründet. 

Wikipedia (DE): Russischer Bürgerkrieg