20.02.2021

International - Erfindet Amerika sich neu? Michael Lüders [87]

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Michael Lüders über seine Erwartungen an die Politik der neuen US-Administration. Seine Meinung unterscheidet sich wohltuend von den Positionen der meisten europäischen PolitikerInnen und Medien. Diese sind bei der gestern stattgefundenen virtuellen Konferenz der Münchner Sicherheitskonferenz klar zum Ausdruck gekommen. Der europäische Mainstream begrüßt die von Präsident Biden angekündigte „Rückkehr der USA an die Spitze der westlichen Staatengemeinschaft“. Dass er von Europa, vor allem von den europäischen NATO-Staaten, eine weitgehend bedingungslose Anerkennung der bereits angekündigten Maßnahmen der USA (weitere nukleare und konventionelle Aufrüstung, stärkere Konfrontation gegenüber China und Russland) erwartet, kam klar zum Ausdruck. Europa verzichtet damit auf die Formulierung einer eigenständigen, die eigenen politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen berücksichtigende Politik. Bidens USA erwarten also, dass in einem durchaus möglichen neuen Ost-West-Konflikt Europa sich ohne Wenn und Aber auf die Seite der USA schlägt. Lüders sieht diese Perspektiven durchaus kritisch. Seine Ausführungen sind auf jeden Fall zu empfehlen.

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
52min 30s
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Erstellt: 15.09.2025 - 11:17  |  Geändert: 15.09.2025 - 11:17

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Die USA sind kein selbstloser Hegemon, sondern ein Imperium - auch wenn hiesige Meinungsmacher gerne das Gegenteil behaupten. Donald Trump aber war kein bloßer Betriebsunfall. Unter Joe Biden wird sich vieles ändern, doch es wird weiterhin gelten: «America First». Michael Lüders warnt vor transatlantischen Illusionen und zeigt, warum Europa aus dem Schatten Washingtons heraustreten muss.
Die USA gelten als Garant für Demokratie und Menschenrechte. Doch für «Werte» einzutreten, ist nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen steht eine brutale Machtpolitik. Dennoch verfängt die amerikanische Mär vom selbstlosen Hegemon.