Nachdem am 2. Mai 1945 für Berlin die Kapitulationsurkunde unterzeichnet worden war, machte sich die sowjetische Besatzungsmacht nicht nur daran, die Trümmer des "1000-jährigen Reiches" aufzuräumen und die Versorgung der Berliner Bevölkerung zu sichern, sie organisierte auch Verwaltung, Polizei und Gerichte neu. Bereits am 8. Mai wurde eine Eheschließung registriert, die nach den NS-Rassegesetzen niemals möglich gewesen wäre. Seit dem 14. Mai verkehrten wieder die ersten U-Bahnen. Am 19. Mai nahm der neue Magistrat seine Tätigkeit auf. Der Aufbau der Gerichtsbarkeit war zum 1. Juni abgeschlossen, was auch überaus notwendig war, denn in der ausgebluteten, ausgehungerten, zerbombten Stadt wurde geplündert, geraubt und gemordet.
Berlin im Sommer 1945 - Eine Stadt in Trümmern und Chaos - Doku
Quelle: Killroy McKnallski
auf YouTube (17.06.2019) 1:00:25
00:00 Intro
07:10 Das Kriegsende
17:24 Leben in Trümmern
35:21 Die Sieger
47:50 Die Großen Drei
56:18 Die Potsdamer Konferenz
„Berlin kann niemals wieder aufgebaut werden", davon ist ein britischer Besucher im Mai 1945 überzeugt, als er die von alliierten Bomben verwüs- tete Hauptstadt besucht. 2,8 Millionen Einwohner hat die „Ruine Berlin" bei Kriegsende. „Die ganze Stadt lebt in einem Rausch der Erwartung", schreibt eine Journalistin, als die westlichen Alliierten Anfang Juli ihre Sektoren besetzen. Zeitzeugen wie Egon Bahr, Wolfgang Leonhard und Markus Wolf erzählen von den katastrophalen Lebensbedingungen der Deutschen und dem politischen Neuanfang auf den Trümmern des Dritten Reiches.
Erstellt: 27.10.2023 - 17:56 | Geändert: 02.09.2025 - 07:14