Ein Haus an einem märkischen See, in dem ein ganzes Jahrhundert wütet: Es ist der Schauplatz für fünfzehn Lebensläufe, Geschichten, Schicksale, von den Zwanzigerjahren bis heute. Seine Bewohner erleben die Weimarer Republik, das Dritte Reich, den Krieg und dessen Ende, die DDR, die Wende und die Zeit der Nachwende. Jedem einzelnen Schicksal gibt Jenny Erpenbeck eine eigene literarische Form, jedes entfaltet auf ganz eigene Weise seine Dramatik, seine Tragik, sein Glück. Ein Panorama des letzten Jahrhunderts von beeindruckender Wucht.
Weimarer Republik (Thema)
Auf den ersten Blick könnte man sagen: Er war ein wilder Hund, dieser Wilhelm Wehner.
1916 verweigerte Wehner als erster Kriegsdienstverweigerer in Schweinfurt den Dienst an der Waffe und rief hier 1919 die Räterepublik aus.
Die hier gesammelten Studien von Wolfgang Abendroth behandeln exemplarisch den Aufstieg der deutschen Arbeiterbewegung im 19. Und beginnenden 20. Jahrhundert, ihre Rolle in der Weimarer Republik, im Widerstand gegen die Diktatur des Dritten Reiches und ihren Neubeginn nach 1945. Komplementär zu den historischen Analysen verstehen sich die Porträts von Theoretikern gesellschaftlicher Emanzipation (Lukács, Bloch, Adorno, Marcuse).
Klaus Mann verkörpert die bewegte erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wie kaum ein Zweiter - als schillernder Bohemien, als großer Schriftsteller. Thomas Medicus begleitet Klaus Mann (1906 bis 1949) auf den Stationen seines sehr modernen Lebens - von der behüteten Münchner Kindheit, der Karriere des Dandys in der Weimarer Republik, die der homosexuellen Emanzipation Vorschub leistete, bis zur Emigration in verschiedene europäische Staaten und in die USA.
Mit seinem Roman »Fischkutter H.F. 13« wurde Albert Hotopp in der Weimarer Republik schlagartig populär. Nur Wenige wussten, dass der Autor zugleich Reichskassierer und Chef des geheimen Kurierdienstes der KPD war. Die Nazis verbrannten seine Bücher und trieben ihn ins Exil nach Moskau, wo er in die Mühlen des stalinistischen Terrors geriet.
Ironisch, gefühlvoll, pointiert und melancholisch zeigen sich die Prosatexte und Gedichte des vielseitigen Publizisten der Weimarer Republik. Begleitet von den fantastischen Illustrationen der vielfach ausgezeichneten Stefanie Harjes wird das Buch zu einem besonderen Genuss.
Erinnerungen aus den ersten sechs Dezennien dieses Jahrhunderts - Erinnerungen eines Mannes, der gern lebt, obwohl es ihm die Anfeindungen der Bornierten zuweilen schwergemacht haben. In seinem Buch »wird eine gewaltige Welt wach gerufen.
»Was für ein Schatz an Form, Schönheit und weiser Melancholie!« Daniel Kehlmann
Mascha Kaléko ist eine leuchtende Ausnahmeerscheinung in der deutschen Literatur. Niemand verkörpert das Berlin der Weimarer Republik zwischen Schreibmaschinengrau, hellen Kinoreklamen und nicht enden wollenden Nächten im Romanischen Café so sehr wie die melancholische Großstadtdichterin mit ihrem sprühenden Witz. Auch nach ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten 1938 besang sie diese verlorene Heimat in Versen vom Emigrantenleben in New York, Jerusalem und anderswo.
»Sie dichtete ihr Leben, und sie lebte ihre Dichtung.« Marcel Reich-Ranicki
Diese Edition ist die erste kommentierte Werkausgabe Mascha Kalékos. Sie macht das Gesamtwerk und die Korrespondenz der Dichterin erstmals einem breiten Publikum zugänglich. Die zu Lebzeiten und im Nachlass veröffentlichten Werke der Schriftstellerin werden um Zeitungspublikationen und die unveröffentlichten Schriften aus dem Nachlass ergänzt. Mascha Kalékos Briefe zeigen eindrucksvoll die literarische Entwicklung der Autorin, aber auch die Dichterin als Privatperson – als Ehefrau, Mutter und Freundin.
100 Jahre nach Gründung des ersten Dachverbands der gesamten deutschen Industrie liegt erstmals eine Gesamtgeschichte dieser Spitzenorganisation vor.
In der 100-jährigen Geschichte des Spitzenverbandes der deutschen Industrie spiegelt sich die Geschichte des Landes wieder. So entstand der Reichsverband der Deutschen Industrie (RDI) 1919 wenige Monate nach Gründung der ersten deutschen Demokratie.