Kostenlos (Thema)
In diesem Jahrbuch werden sowohl Beitrage zur wissenschaftlichen Marx-Debatte als auch quellennahe Forschungen prasentiert. Dick Howard schlagt in seinem Aufsatz "Von der Politik des Willens zur Politik der Urteilskraft" eine kantianische Deutung des Marxschen Systems vor. Im "Forum" werden zentrale Begriffe der Marxschen Theorie wie Profitrate (Christoph Henning), Entfremdung (Christian Schmidt) und Fetisch (Falko Schmieder) neu zur Diskussion gestellt. Manfred Schoncke rekonstruiert die Bibliothek von Karl Marx' Vater Heinrich und leistet damit einen Beitrag zur Erschliessung des Marxschen Lesefeldes. Francois Melis kann zeigen, dass in Bezug auf die "Neue Rheinische Zeitung" bisherige Autorschaftszuweisungen korrigiert werden mussen. So ist eine Reihe von bislang Marx oder Engels zugeschriebenen Artikeln nicht von diesen, sondern von Georg Weerth verfasst worden. Markus Burgi berichtet uber neu aufgefundene Briefe und Postkarten von Friedrich Engels. Beschlossen wird der Band mit Nachtragen zu Banden der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) sowie Berichten und Rezensionen.
Frank Schale (FS)
Eines der einflussreichsten Bücher des 19. Jahrhunderts ist heute - völlig zu Unrecht - beinahe vergessen: Edward Bellamys "Looking Backward, Or: Life in the Year 2000". Dutzende spätere Autoren ließen sich von dem Werk inspirieren und schrieben Fortsetzungsgeschichten und Rezensionen. Auch die heute bekanntesten Werke der Gattung utopischer Romane, Orwells 1984 und Huxleys Brave New World sind von Looking Backward deutlich beeinflusst. Genau wie der nur sieben Jahre später erschienene Science-Fiction Roman "Die Zeitmaschine" von H. G. Wells.
Hier wie dort begibt sich der Protagonist auf Zeitreise - bei Bellamy allerdings nicht durch eine Maschine, sondern durch einen über hundert Jahre währenden Schlaf, in den er versehentlich während einer Hypnose-Sitzung versetzt wird.