The work of the Labour Party’s Governance and Legal Unit in relation to antisemitism, 2014 - 2019

Im April 2020wurde Sky News ein 860-seitiger parteiinterner Bericht zugespielt, der noch vo n Corbyns (seit 2018 amtierender) Generalsekretärin Jennifer Formby in Auftrag gegeben worden war. Er trägt den wenig attraktiven Titel „The work of the Labour Party’s Governance and Legal Unit in relation to antisemitism, 2014 – 2019“, befasst sich also primär mit der Frage, wie die Partei mit ihrem angeblichen und von den Medien grotesk aufgeblähten „Antisemitismus-Problem“ umgegangen ist.
Doch das Brisante an diesem Dokument sind nicht etwa die Erkenntnisse über Labours Auseinandersetzung mit Antisemitismus-Vorwürfen, sondern die von den Autoren umfassend dokumentierten parteiinternen Kommunikationsprozesse, etwa in Gestalt zahlreicher E-Mails oder WhatsApp-Nachrichten. Sie zeigen auf schockierende Weise, wie die Corbyn-Gegner innerhalb des Parteiapparates ihren schmutzigen Krieg gegen den Vorsitzenden führten.
David Hearst und Peter Oborne, zwei bekannte britische Journalisten der alten Schule (also von der professionellen und integren Sorte), haben das voluminöse Dokument gelesen und kommen in einem gemeinsam verfassten Artikel zu einem niederschmetternden Resultat. Corbyn, so schreiben sie, sei das Opfer eines „sorgfältig geplanten und brutal ausgeführten politischen Attentats“ geworden. Alternativ könnte man auch von einer politischen Hinrichtung in Zeitlupe sprechen. Denn immerhin benötigten seine Gegner fünf Jahre, bis sie den Vorsitzenden zur Strecke gebracht hatten.
Erstellt: 02.07.2025 - 20:09 | Geändert: 02.07.2025 - 20:48