Rosenhofstraße. Von Willi Bredel

"Der Brothändler Kuhlmann war schlechter Laune. Soeben war er aus dem Bett gestiegen, hatte sich noch nicht einmal gewaschen und musste schon mit frischen Rundstücken auf die Straße. Während er die Brötchen mit seinen noch von der Nacht schweißigen Händen in den großen Korb zählte, brummte er unaufhörlich vor sich hin.
Er war ein kleines, schwindsüchtig aussehendes Kerlchen, mit einem für sein wachsartiges, schmächtiges Gesicht übergroßen Schnauzbart. Seine Augen waren zusammengekniffen, sahen argwöhnisch drein und waren etwas krankhaft gerötet. In seinem groben, grauen Hemd und der mit einem Gürtel viel zu tief gehaltenen Hose, stand er hinter dem Ladentisch und zählte und brummte." (aus dem 1. Kapitel)

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„Willi Bredel starb nach einem arbeitsreichen Leben überraschend am 27. Oktober 1964. Der Abschied von ihm wurde in Berlin zu einer der größten Trauerfeiern, die die Stadt erlebte. An seinem Sarge standen neben den führenden Politikern der DDR auch Mitkämpfer und Freunde, von Anna Seghers bis zu Erwin Strittmatter, von Wolfgang Langhoff bis zu Ernst Busch, von Hermann Kant bis zu Herbert Nachbar. → triller-online 31.10.2014

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, … die Entwicklung der deutschen Arbeiterbewegung in menschlichen Erlebnissen literarisch darzustellen“, so äußerte sich der Arbeiterdichter Willi Bredel über sein Werk. → rote Seiten 05.06.2013

Willi Bredel auf Wikipedia

 

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Erstellt: 20.11.2019 - 07:10  |  Geändert: 13.08.2024 - 08:33