Wir müssen leider draußen bleiben. Die neue Armut in der Konsumgesellschaft. Von Kathrin Hartmann

Solidarität war gestern - Leben in einem gespaltenen LandImmer mehr Bürger in Deutschland sind vom wirtschaftlichen Reichtum des Landes ausgeschlossen. Nicht nur Arbeitslose oder Rentner, auch viele Menschen, die sich in einer Endlosspirale von Billigjobs und Zeitarbeit befinden. Früher konnten sie sich nicht nur der sozialstaatlichen Unterstützung, sondern auch einer gewissen Solidarität sicher sein. Doch damit ist es nun vorbei. Wer nicht mehr mitkommt in unserer Wirtschaft, ist selber schuld. Reflexhaft werden ihm Bildung, soziale Kompetenz oder gar der Arbeitswille abgesprochen.

ISBN 978-3-89667-457-9     vergriffen
ISBN 978-3-641-07308-4     14,99 €  Portofrei     Bestellen (E-Book)

Die Intellektuellen gewöhnen sich an, die Verlierer der entfesselten Konkurrenz nach ästhetischen Kriterien ("Billigkonsum" und "Unterschichten-TV") abzuurteilen. Die abstiegsbedrohte Mittelschicht übernimmt diese Sicht. Dabei ist die Armut - die heute natürlich ein anderes Gesicht hat als früher - längst in dieser Mitte unserer Gesellschaft angekommen.Kathrin Hartmann erkundet in Reportagen und in bestechend genauen Analysen unsere sich zunehmend spaltende Konsumgesellschaft: hier die Elite, die sich in gentrifizierten Stadtvierteln, neuerdings auch in Gated Communities und speziellen Clubs abschottet, dort die pauschal als "Unterschicht" für nutzlos erklärten Menschen, die sich oft nur noch über die sogenannten Tafeln ernähren können. Kommt es wenigstens dort noch zu einer wirklichen Begegnung von Arm und Reich?

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Inhalt und Leseprobe

"Die Reichen sind die wahren Sozialschmarotzer." - "Ein perfides Menschenbild bestimmt Hartz IV." Ein Gespräch mit Kathrin Hartmann über Hartz IV, Super-Gentrifizierung und die Politik der Tafeln TELEPOLIS 02.05.2012

Entsolidarisierung, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, die Entwertung von Arbeit und Einkommen – all dies sind die großen Themen, an denen sich die Autorin in ihrem neuen Buch in akribisch recherchierten Fallbeispielen abarbeitet. Rezension von Laura Sturzeis. social net 26.10.2012

Die Autorin:

Kathrin Hartmann, geboren 1972 in Ulm, studierte in Frankfurt/Main Kunstgeschichte, Philosophie und Skandinavistik. Nach einem Volontariat bei der »Frankfurter Rundschau« war sie dort Redakteurin für Nachrichten und Politik. Von 2006 bis 2009 arbeitete sie als Redakteurin bei »Neon«. 2009 erschien bei Blessing "Ende der Märchenstunde. Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt.", 2012 erregte ihr Buch über die neue Armut - "Wir müssen leider draußen bleiben" - großes Aufsehen. 2015 folgte "Aus kontrolliertem Raubbau". Kathrin Hartmann lebt und arbeitet in München.

 

Erstellt: 01.04.2019 - 06:51  |  Geändert: 16.04.2024 - 06:57

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