Jonathan Bentley: Wo ist Bär?. Rezension von Britta Kiersch

Rezension
Jonathan Bentley: Wo ist Bär?     Carlsen     978-3-551-51878-1     12,99 €

Dieses Buch jagt den Leser nach allen Regeln der Kunst ins Bockshorn. Wir sehen ein kleines Kind, das an allen erdenklichen Orten nach Bär sucht: Im Bett, in der Kommmode, auf dem Regal, unten, draußen, im Auto – einfach überall. Und immer will man dem Kind zurufen: „Hallo, dreh dich doch mal schnell um!“, denn man sieht auf jeder Seite nicht nur das suchende Kind sondern auch einen Bären, zumindest einen Teil von ihm. Mal ist es die Nase dann eine Pfote, mal der Po oder die Ohren, aber das Kind sieht ihn ganz offensichtlich nicht. Als es des Suchens überdrüssig laut brüllt: „Wo ist Bär?“, steht der große Bär direkt hinter ihm! Da wendet sich das Kind an den Leser: „Hast du Bär gesehen?“

„Na klar, er steht doch hinter Dir“, lautet die Antwort, aber weit gefehlt! Es ist ein ganz anderer Bär, den das Kind die ganze Zeit gesucht hat und den es dann endlich direkt neben dem Bett unter dem Teppich erspäht. Der ist klein und aus Stoff und das Kuscheltier von Theo, dem großen Bären, der den Stoffbären zum Schlafen braucht. Endlich können sie ins Bett gehen.

Der kleine Kerl ist einfach reizend in seiner Körpersprache und Mimik und so liebevoll bemüht, den Kuschelbären für Theo zu finden. Das geht einem ja erst hinterher auf, dass auch Theo seinen Bären sucht und das Kind seinem Freund hilft. Jonathan Bentley ist ein ganz warmherziges Buch mit sehr fokussierten Illustrationen und überaus raffiniertem Plot gelungen.

 

 

 

Erstellt: 28.09.2016 - 13:45  |  Geändert: 27.03.2017 - 16:26

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