Susanne Straßer: so leicht so schwer. Rezension von Britta Kiersch

So leicht, so schwer. Von Susanne StraßerSusanne Straßer: so leicht so schwer    Peter Hammer Verlag        978-3-7795-0538-9    14,90 €

Schon mit dem Buch „So weit oben“ hat mich Susanne Strasser von ihrer Bilderbuchkunst überzeugt. Mit dem vorliegenden neuen Pappbilderbuch unterstreicht sie ihre Vorliebe für tierische Protagonisten und auch der Hintergrundfarbe Türkis bleibt sie treu, es ist lediglich um eine Nuance kräftiger.
Schon auf der Titelseite sehen wir den Elefanten, der konsterniert auf der Wippe steht und begriffen hat, dass man allein nicht wippen kann. „Kommt der Pinguin. Und hops! Auf die Wippe. Doch die Wippe wippt nicht. Der Pinguin ist so leicht. Und der Elefant ist so schwer. Kommt der Affe. Und zappzarapp! Klettert auf die Wippe. Doch die Wippe wippt nicht.“

Wir ahnen schon, wie es weitergeht – und genau so geschieht es: Immer mehr Tiere klettern auf die Seite des Affen und lange geschieht gar nichts. Bis das Nilpferd kommt und die Wippe zumindest schon einmal in die Waage schwingt, aber eben auch nicht weiter. Das hatte ich so nicht erwartet und fragte mich, wie sich das wohl auflöst, denn irgendwann sollten die Tiere dann ja doch mal wippen!

Was dann geschieht, ahnt wohl niemand, der dieses Buch zum ersten Mal anschaut. „Kommt das Kind. Und täterätää. Trötet ein Lied. Ach du Schreck!“
Da kommt doch tatsächlich das Kind, dass man aus „So weit oben“ bereits kennt und bläst fest in eine Tröte. Die Tiere hopsen alle vor Schreck hoch in die Luft und landen im Knäuel auf der Seite des Elefanten – und das andere leere Ende der Wippe ragt wieder hoch in die Luft. „Oooch Menno.“

Doch das Kind schmunzelt so verschmitzt, als hätte es noch ein As im Ärmel. Und was hat es denn wohl an der Leine, die es in der Hand hält? Wird alles nicht verraten und auch nicht die lustigste Episode in der Geschichte. Die vom  Krokodil mit den spitzen Zähnen… Da hilft nur selbst anschauen.

Wieder ist es das Thema „Zusammenhalten“, welches Susanne Straßer in den Mittelpunkt stellt. Mir gefällt ihre klare Linie und ihr minimalistischer Stil,  Körpersprache und Mimik sind so deutlich, dass man fast ohne den Text auskäme. Aber es wäre schade drum, denn auch der Text hat es in sich, ist ganz knapp und prägnant und alles zusammen einfach unglaublich originell und komisch. Beeindruckend sind auch die überraschenden Wendungen, mit denen Susanne Straßer aufwartet und die Geschichte dadurch zu etwas ganz besonderem macht. Da kann man sich nur bedanken!

Von Britta Kiersch

So leicht, so schwer. Von Susanne Straßer

 

Erstellt: 29.03.2016 - 12:44  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:58

Themen: