Jasmine Warga: Mein Herz und andere schwarze Löcher. Rezension von Maura

Rezension
Jasmine Warga: Mein Herz und andere schwarze Löcher     384 Seiten       FISCHER Sauerländer    16,99 €    ISBN 978-3-7373-5141-6

„Asyel, so heiß ich, ein schöner Name, aber es kotzt mich echt an, dass alle ihn falsch aussprechen. Er kommt aus dem Türkischen, genauso wie mein Vater. Mein Vater, dessen Verbrechen zu meinem Problem geworden ist.“

Aysel ist eigentlich eine ganz normale Schülerin mit einem Faible für Physik. Doch hat sie ein Problem mit sich, ein Problem das so groß ist, dass sie beschließt Selbstmord zu begehen. Allerdings befürchtet sie, sich nicht allein zu trauen, „es“ zu tun. Sie hat Angst, dass ihr Körper einen Selbsterhaltungsreflex hat. Aus diesem Grund treibt sie sich auf einer Website für Selbstmordattentäter herum. Selbstmordattentäter, die noch einen Partner suchen, um es gemeinsam zu wagen. Auf dieser Seite lernt sie FrozenRobot kennen. Er wohnt in einem Nachbarort und sie treffen sich, um ihren Suizid zu planen. Roman ist sein richtiger Name. Der Termin steht schnell fest. Sowohl Aysels als auch Romans Geschichte lernt man im Laufe des Buches kennen. Durch die viele Zeit die sie miteinander verbringen, kommen sie sich immer näher. Ist es die Liebe, die sie retten wird?

Das Buch mit seinen knapp 400 Seiten ist, wie ich finde, ein sehr anspruchsvoller Roman. Das Thema Suizid ist kein einfaches Thema und gerade deshalb finde ich es mutig, so ein Buch zu schreiben, was der Autorin sehr gut gelungen ist. Im Lauf der Geschichte habe ich Aysel und Roman richtig liebgewonnen. Oben am Anfang eines jeden Kapitels ist immer angegeben, wie viele Tage es noch dauert bis sie ihrem Leben ein Ende bereiten werden, was einem immer mehr Druck macht, weil man befürchtet, dass Aysel es nicht mehr schafft, Roman abzuhalten. Außerdem erhält man nach und nach einen Eindruck von Aysels Leben. Das macht einem ganz schön zu schaffen, da sowohl ihre Mutter als auch ihre Halbgeschwister ganz nett wirken. Man will einfach nicht, dass Aysel sie verlässt. Das Buch hat zum Glück ein HappyEnd, was man aber bis kurz vor Schluss nicht zu glauben wagt. Den Anfang empfand ich als etwas zäh, aber die Geschichte nimmt dann schnell Fahrt auf. Sobald Asyel auf Roman trifft werden die langweiligen Episoden immer weniger. Das Buch regt zum Nachdenken an und ist meiner Meinung nach geeignet für Jugendliche ab 14 aufwärts.

Von Maura,14 Jahre

Mein Herz und andere schwarze Löcher. Von Jasmine Warga

Erstellt: 26.10.2015 - 08:46  |  Geändert: 05.05.2021 - 06:47