Kosmopolitismus im Wandel
Zwischen Demos, Kosmos und Globus. IWM-Vorlesungen 2023

Seit den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ist ein starkes Interesse am Kosmopolitismus in den Sozial-, Kultur- und Rechtswissenschaften zu verzeichnen. Allerdings hat der Kosmopolitismus seit Beginn des neuen Jahrhunderts einen schweren Stand. Vor diesem Hintergrund formuliert Seyla Benhabib den Kosmopolitismus neu.

ISBN 978-3-99136-053-7 1. Auflage 03.2024 13,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Im Fokus ihrer Überlegungen steht die Frage, wie wir ihn in der heutigen Welt zusammen mit dem Bemühen um Gerechtigkeit im Globalen Süden und dem Streben nach planetarischer Nachhaltigkeit neu denken können. Benhabib geht den zeitgenössischen Kritiken am Kosmopolitismus nach und kommt zum Schluss, dass es weiterhin möglich ist, den Kosmopolitismus zu verteidigen, indem man ihn von der Geschichte des westlichen Kapitalismus und dem Zeitalter des Imperialismus und Kolonialismus loslöst.

Sie grenzt den Kosmopolitismus von gängigen liberalen normativen Modellen unserer Zeit klar ab, und zeigt auf, dass allein der Kosmopolitismus die Fortschritte im Bereich der internationalen Menschenrechte integrieren kann. Nicht zuletzt plädiert sie für ein Verständnis von Kosmopolitismus, in dem auch das neue planetarische Bewusstsein, das im Gefolge der ökologischen Katastrophen unserer Zeit entsteht, seinen Niederschlag findet.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Planetarisches Bewusstsein auf Wikipedia

Kosmopolitismus auf Wikipedia

REZENSION: Mit bewundernswerter Ausdauer und Hartnäckigkeit hält Seyla Benhabib gegen alle von den gegenwärtigen Zeitläuften ausgesendeten Signale an ihrem Thema Kosmopolitismus fest, und das mit gutem Recht. Erinnert man sich an ihre vorangegangenen (auch auf Deutsch erschienenen) Publikationen wie Kosmopolitismus und Demokratie. Eine Debatte mit Jeremy Waldron, Bonnie Honig und Will Kymlicka (2006, dt. 2008) sowie Kosmopolitismus ohne Illusionen. Menschenrechte in unruhigen Zeiten (2010, dt. 2016) – dem unter Zeitknappheit leidenden Leser sei der Aufsatz Unterwegs zu einer kosmopolitischen Demokratie? in der Neuen Zürcher Zeitung vom 13.06.2009 empfohlen –, dann darf man mit Fug und Recht resümieren, dass Seyla Benhabib eines der für die kommende Praxis der Menschheit theoretisch wichtigsten Projekte verfolgt, dessen Bedeutung leider noch immer nicht ins Bewusstsein der maßgeblichen Regierenden und Institutionen auf dem Planeten gelangt ist. Eigentlich wissen alle, dass die globalen Krisen wie Klimawandel, Migration und Armut – und neuerdings ganz offensichtlich: die Konkurrenz von Imperialismen mit ihren Stellvertreterkriegen – nicht von den Regierungen auf nationaler Ebene, auch nicht durch internationale Kooperationen gelöst werden können, sondern nur in einem kosmopolitischen Gesamtrahmen. Gegen den aber sperren sich noch immer die meisten Regierungen, vor allem des westlichen Blocks, d.h. die Nachfahren der ehemaligen Kolonialherren. Von Bernhard Schindlbeck Widerspruch 24.11.2024

Pressenotizen Perlentaucher

Die Autorin

Seyla Benhabib ist emeritierte Eugen Meyer Professorin für Politikwissenschaft und Philosophie an der Yale University. Sie ist weithin bekannt für ihre Arbeiten zur europäischen Sozial- und politischen Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere zum deutschen politischen und Rechtsdenken, zur Kritischen Theorie, zur feministischen politischen Theorie, zur Theorie der Demokratie sowie zu Fragen von Citizenship und Kosmopolitismus. 2023 war sie Albert Hirschman Fellow am Institut für die Wissensschaften vom Menschen (IWM) in Wien.

Die Autorin auf Wikipedia

Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) auf Wikipedia

Another Cosmopolitanism with Seyla Benhabib and discussant Thomas Bartscherer
Hannah Arendt Center for Politics and Humanities at Bard College (25.10.2024)

Autoren

Erstellt: 19.02.2025 - 11:21  |  Geändert: 28.02.2025 - 11:37