Hegel, der Mensch und die Geschichte

Georges Batailles hier erstmals auf Deutsch vorliegende Essays zu Hegel sind nur der sichtbare Teil einer lebenslangen, oft unterschwelligen Beschäftigung mit dessen Philosophie. Es sind Bruchstücke eines ununterbrochenen Dialogs, denn Hegel war einer von Batailles ständigen philosophischen Wegbegleitern, ohne den sich sein Denken nur bedingt verstehen lässt.
Noch ein Jahr vor seinem Tod schreibt er an Alexandre Kojève, dass er etwas der Introduction à la lecture de Hegel Vergleichbares schaffen möchte, »aber das müsste unendlich willkürlicher sein und hauptsächlich auf dem Bestreben beruhen, das zu interpretieren, was Hegel nicht gewusst oder unbeachtet gelassen hat (so die Vorgeschichte, die Gegenwart, die Zukunft etc.).«
Der Autor:
Georges Bataille, 1897 in Billom, Puy-de-Dôme geboren, war von 1922 bis 1942 als Bibliothekar an der Bibliothèque nationale tätig, in der er Walter Benjamins Manuskripte versteckte und so vor der Vernichtung rettete. Von Nietzsche und Sade, aber auch von Kojèves Hegel beeinflusst, verfasste er ein in seiner Bandbreite einmaliges Werk. Er starb 1962 in Paris. Ein großer Teil seines Werks ist bei Matthes & Seitz Berlin erschienen.
Heiliger Schreck. Wie Georges Bataille sich Hegel zurechtlegte. Der Erfolg, der einem Philosophen bei der Nachwelt beschieden ist, hängt nicht unbedingt von einer genauen Kenntnis seiner Texte ab. Das beste Beispiel dafür liefert die französische Hegel-Rezeption in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Von Maximilian Gilessen FAZ 08.02.2019
Erstellt: 14.11.2024 - 09:35 | Geändert: 14.11.2024 - 14:53