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Jacques Vingtras: Das Kind. Die Bildung. Die Revolte. Von Jules Vallès
Und obwohl er glaubt, verloren zu sein, wird es Vingtras am Ende gelingen, dem Tod zu entkommen. [aus: Die Revolte] Wie auch dem Autor dieser nun endlich wieder vollständig vorliegenden Trilogie: Jules Vallès. Sein literarisches Werk machte ihn schlagartig zu einem der meistgelesenen Autoren Frankreichs.
Trilogie im Schuber
ISBN 978-3-7550-0028-0 75,00 € Portofrei Bestellen
Band 1: Das Kind - Erzählt wird die durchaus autobiografische Geschichte eines kleinen Jungen, der von seiner Bauernmutter und seinem Lehrervater ständig zum Sündenbock gemacht und emotional und körperlich misshandelt wird. Sein größtes Anliegen ist es jedoch, den sozialen Status der Familie zu verbessern. Allen geschilderten sozialen Abgründen und menschlichen Bösartigkeiten zum Trotz ist Das Kind doch voller Ironie und Humor, gilt gar als eines der witzigsten Bücher der französischen Literatur überhaupt - und wirkt dabei so modern, als sei es aus dem Herzen der Gegenwart geschrieben.
Band 2: Die Bildung - Ausgehend von seinen eigenen Erfahrungen führt uns Jules Vallès auf die Spuren seines Alter Egos Jacques Vingtras: einem Junggesellen, der vom Land nach Paris zieht, wo er politischen Hoffnungen und romantischen Desillusionen begegnet. Vallès begnügt sich nicht damit, das Portrait eines jungen Mannes auf der Suche nach seinem Lebensideal zu zeichnen. Das eigentliche Thema des Buchs ist die Entwicklung seines revolutionären Geistes gegen den Widerstand der Kirche, seiner Eltern, der Gesellschaft. Den traditionellen Entwicklungsroman überlagert Vallès mit einer Vielzahl von Stimmen: Zeitungsschlagzeilen, Gesprächsfetzen und das Geschrei auf den Straßen dringen ungefiltert in den Erzähler, bringen ihn aus der Fassung und schließlich auf den gerechten Weg der Revolution. Das alles erzählt Vallès mit feinem Gespür für menschliche Widersprüche und einem Humor, der uns noch heute, fast 150 Jahre nach der Erstveröffentlichung in Frankreich, zum Lachen bringt.
Band 3: Die Revolte - Im dritten Band von Jacques Vingtras kommt es zum dramatischen Höhepunkt, sowohl im Leben unseres Romanhelden als auch im Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts: Sein Leben lang hat Vingtras darauf gewartet, dass das Volk sich endlich an den bürgerlichen Unterdrückern rächt. Nun kommt es nach heftigen Unruhen zur Errichtung der Pariser Kommune von 1871, und wir erfahren von der Armee von Versailles, einer von Adolphe Thiers organisierten bewaffneten Einheit, die in Paris einmarschiert, vom Barrikadenkrieg, von den Querelen einer Volksregierung, in der Vingtras zu einem der einflussreichen Mitglieder aufsteigen wird, von der »Blutigen Maiwoche«, von zahlreichen Bränden und von Massakern an Geiseln. Und obwohl er glaubt, verloren zu sein, wird es Vingtras am Ende gelingen, dem Tod zu entkommen.
Nicht nur Zähneknirschen bei Demütigungen. Ein Klassiker des französischen Naturalismus ist wieder auf Deutsch da: Der März Verlag legt die Romantrilogie „Jacques Vingtras“ von Jules Vallès in bewährter Übersetzung vor. Von Jochen Schimmang → FAZ 05.04.2022
Jules Vallès: Sich anpassen? Niemals! Jules Vallès war seiner Zeit weit voraus. Seine Trilogie »Jacques Vingtras« ist abgeschlossen, es geht um die Pariser Kommune. Von Enno Stahl → nd 26.07.2023
→ Jacques Vingtras auf Wikipedia (Franz.)
Der Autor:
Jules Vallès, 1832 in Le Puy-en-Velay geboren, war Journalist, Romanschriftsteller sowie Sozial- und Literaturkritiker. Nach der Belagerung von Paris wurde er zum Mitglied der Pariser Kommune gewählt. 1871 ging er ins Exil nach London, um einem wegen der Teilnahme an den Aufständen ausgesprochenen Todesurteil zu entgehen. Als 1880 eine Amnestie erlassen wird, kehrt er zurück nach Paris und widmet sich vornehmlich seiner literarischen Arbeit. Als er fünf Jahre später stirbt, begleiten mehrere tausend Menschen den Leichenzug zum Friedhof.
Die Übersetzerin:
Christa Hunscha, geboren 1935 in Berlin, verstorben 1985 in Bonn. Promotion über Brentanos Märchen. Dann Arbeit als Journalistin: unter anderem im Vorwärts, Filmbeiträge unter anderem Kennzeichen D, Hörfunkbeiträge für das Kritische Tagebuch des WDR.
Die Herausgeberin:
Barbara Kalender trat 1981 in den März Verlag ein und entwickelte mit Jörg Schröder und Horst Tomayer das Konzept zur TV-Spieldokumentation „Die März-Akte“ (Regie: Peter Gehrig, Grimme-Preis 1986). Von 1990 bis 2018 erschien „Schröder erzählt“ (68 Folgen nebst 6 Treuegaben in 7 Buchbinderkassetten, 3.760 Seiten). 2011 verfasste Barbara Kalender gemeinsam mit Jan-Frederik Bandel und Jörg Schröder „Immer radikal, niemals konsequent. Der März Verlag – erweitertes Verlegertum, postmoderne Literatur und Business Art“ sowie 2013 mit Jörg Schröder "Kriemhilds Lache".
Erstellt: 04.02.2024 - 08:18 | Geändert: 29.03.2024 - 08:37