Extinction. Das große Sterben. Tierstudien 20/2021. Hrsg. Jessica Ullrich

Das sechste Massenaussterben von Flora und Fauna hat bereits begonnen. Die politischen Maßnahmen und zivilgesellschaftlichen Kampagnen, die darauf abzielen, die Katastrophe noch zu stoppen oder wenigstens einzudämmen, werden meist damit begründet, dass Tiere und Pflanzen verloren gehen könnten, die Menschen das Überleben sichern oder die der Menschheit in Zukunft nützlich sein könnten. In dieser Ausgabe von Tierstudien wird der Blick umgekehrt und das Artensterben von den Tieren aus perspektiviert, um auf weniger anthropozentrische Weise für den Erhalt von Arten und Individuen zu argumentieren.Dabei werden die unterschiedlichen Narrative analysiert, die sich in den wissenschaftlichen Debatten und künstlerischen Verhandlungen von Artensterben formiert haben. Aus ihrer jeweiligen disziplinären Perspektive reflektieren und deuten die Autorinnen das gegenwärtige Verschwinden bzw. den drohenden Verlust von Arten und zeigen, wie beides in Texten, Kunstwerken, Filmen und Museen als Denkfigur und ästhetische Größe produktiv gemacht wird.

ISBN 978-3-95808-338-7     14,00 €  Portofrei     Bestellen

Im Fokus der Artikel stehen u. a. ausgestorbene Elefanten, die letzten Wandertauben, verschwundene Nebelparder und gefährdete Insekten, aber auch erfolgreicher Fischschutz, Rewilding-Narrationen und taxidermische Präparate bedrohter Spezies. Die Beiträge thematisieren musikethnologische, ethische, kultur- und literaturwissenschaftliche und theologische Debatten zum anthropogenen Ökozid sowie Fragen der zwischenartlichen Gerechtigkeit. Extinction. Das große Sterben bildet damit einen der ersten deutschsprachigen Sammelbände im Kontext des neuen Forschungsfeldes der Extinction Studies. Mit wissenschaftlichen Beiträgen von Vinciane Despret, Julia Ditter, Simone Horstmann, Daniel Lau, Nina-Marie Schüchter, Wolfgang Schwerdt, Helena Simonett, Anna Wienhues und Christian Zumbrägel. Mit künstlerischen Beiträgen von Marcus Coates, Alisa Hecke / Julian Rauter, Katrin Petroschkat / Susanne Schmitt, Christina M. Schachtschabel und Lina Tegtmeyer.

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Leseprobe des Verlags

Die Herausgeberin:

Jessica Ullrich ist derzeit Vertretungsprofessorin für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Kunstakademie Münster. Als Vertretungsprofessorin, Gastprofessorin, Honorarprofessorin, Gastdozentin und Lehrbeauftragte hat sie an der Kunstakademie Münster, der Europa-Universität Flensburg, der Universität der Künste Berlin und der Goethe-Universität Frankfurt gelehrt.
Seit 2012 ist sie Herausgeberin von Tierstudien, dem ersten akademischen Journal für Animal Studies in Deutschland. Außerdem ist sie in verschiedenen Animal Studies-Forschungsverbünden engagiert und war von 2012 bis 2020 Repräsentantin von Minding Animals Germany.

Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Kunst vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, Eco und Environmental Art, die Tier-Mensch-Beziehungen in den Künsten und der Ästhetik, Ästhetik jenseits des Menschlichen, Tierphilosophie bzw. Tiertheorien, (Critical) Animal Studies, ökokritische Kunstgeschichte, Ecocriticism, Taxidermie, Ecocinema, Ökofeminismus, Queer Ecology, Land Art, Performance Art, Bio Art, Plant Art, Critical Plant Studies, Materialästhetik, kritischer Posthumanismus, Blue Humanities, Multispecies Studies und Affekttheorien.

 

Erstellt: 29.03.2023 - 07:29  |  Geändert: 29.03.2023 - 07:30

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