Freikorps und Faschismus. Lexikon der Vernichtungskrieger. Von Klaus Gietinger und Norbert Kozicki

«Freikorps und Faschismus» will anhand von zentralen Figuren aufzeigen, dass der von NS-Deutschland geführte, «in seiner Qualität neuartige Raub- und Vernichtungskrieg nach innen und außen» (Karl-Heinz Roth) einen seiner Ursprünge in der staatlich geförderten konterrevolutionären Freikorpsbewegung hatte.
Dazu werden nicht nur alle vorgestellt, die von 1918 bis 1923 herausragende Freikorpskämpfer waren und die später eine Rolle im Vernichtungskrieg, in der Shoah oder im NS-System spielten, sondern auch diejenigen, die später keine wichtige Funktion mehr hatten, aber z.B. als Politiker den Freikorpsterror förderten bzw. nicht verhinderten oder gar Widerstand – aus welchen Grund auch immer – gegen das NS-Regime leisteten.

ISBN 978-3-89657-044-4     24,80 €  Portofrei     Bestellen


So waren unter den Freikorpsmitgliedern die schlimmsten Massenmörder, etwa Heinrich Himmler, Oskar Dirlewanger und Reinhard Heydrich, Nazi-Soldaten reinsten Wassers wie Eduard Dietl, Panzergeneräle wie Walter Model, Geheimdienstmänner wie Wilhelm Canaris und später in der Bundesrepublik glorifizierte Mitglieder des militärischen Widerstands wie Henning von Tresckow. Last but not least sind die Freikorpsförderer, etwa deutschnationale Industrielle wie Hugo Stinnes, Friedrich Minoux, Salomon Marx, Ottmar Strauß (letztere zwei mit jüdischen Wurzeln), Propagandisten wie Fritz Grabowsky und einige wichtige Sozialdemokraten wie Gustav Noske, Ernst Heilmann und August Winnig zu nennen.

Schließlich finden sich darunter auch Querfrontler, Oberst Max Bauer etwa, ganz selten auch halbe (Martin Niemöller) oder ganze (Axel Eggebrecht und der von den Nazis ermordete Beppo Römer) Renegaten. Einige waren noch im Nachkriegsdeutschland wirkungsmächtig.
Dem Lexikon geht eine längere Einführung zum Zusammenhang von Freikorps und Faschismus voran.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Leseprobe des Verlags

Die Autoren:

Klaus Gietinger, Dipl. Sozialwissenschaftler (Dipl. Sozialwirt). Abschluss über Filmtheorie. Gründer der Westallgäuer Filmproduktion (WAF) mit Leo Hiemer, Fritz Günthner und Georg Veit (1979 - 1991). Seitdem selbst. Autor, Regisseur und Sozialwissenschaftler. Vier Kinospielfime (z.B. „Daheim sterben die Leut‘“), sieben Tatorte (Buch bei vier) Fünf TV-Movies, drei Serien, ein Kinderfilm und 46 Folgen Löwenzahn. Drei Kinodrehbücher für Douglas Wolfsperger, 10 Drehbücher für historische Spielfilme (Vom Reich zur Republik) des Bayerischen Rundfunk, sechs Dokumentarfilme, darunter: „Wie starb Benno Ohnesorg?“ (2018 Nominierung zum Grimme-Preis) und das Dokudrama“ Lenchen Demuth und Karl Marx“ (SR/SWR 2018). Zahlreiche auch internationale Preise, darunter die Nominierung zum Deutschen Filmpreis und zum Grimme-Preis. 12 historische Sachbücher u. a.: Eine Leiche im Landwehrkanal – die Ermordung Rosa Luxemburgs

Norbert Kozicki, Dipl.-Sozialwissenschaftler, studierte Historischen Materialismus bei Prof. Leo Kofler, Lehrbeauftragter Fachhochschule Düsseldorf (Jugendhilferecht), Mitarbeit in unterschiedlichen Funktionen in Gewerkschaften und Bildungseinrichtungen. Veröffentlichungen zur 68er-Bewegung, Jugendkultur und Jugendbildung und Regionalgeschichte des Ruhrgebiets.

 

Erstellt: 11.07.2022 - 06:16  |  Geändert: 24.11.2023 - 14:02