Licht zwischen den Bäumen. Von Una Mannion. Rezension von Britta Kiersch

REZENSION
Licht zwischen den Bäumen. Von Una Mannion   Steidl Verlag   ISBN 978-3-95829-973-3

Dieser Debütroman wirkt in weiten teilen wie ein Krimi und dann auch wieder wie ein Entwicklungsroman. erzählt wird die Geschichte von fünf Geschwistern, die bei der Mutter leben. Der Vater starb, aber da lebte er schon länger von seiner Frau getrennt. Die älteste ist Marie, Punkmusik-Fan, Thomas ist wissenschaftlich interessiert und Ellen hat eine große künstlerische Begabung. Und Libby, die uns die Geschichte dieses Sommers in den 80ern erzählt, steckt fest in den Klauen der Pubertät, mit all den Gefühlsschwankungen, den Vorurteilen und einer gewissen Verbohrtheit. Die Jüngste ist die stille Beatrice, die ziemlich sicher einen anderen Vater hat.

Die 14-jährige Ellen fährt per Anhalter und wird von einem gruseligen Typen mitgenommen, der sie begrabscht. Sie kann sich in einer Kurve aus dem Auto werfen und taucht dann verschrammt und schockiert - aber wenigstens lebendig - dort auf wo Libby, die sich bereits furchtbare Sorgen macht, immer freitags babysittet. Libby verarztet ihre Schwester, vor ihrer Mutter werden sie das schreckliche Erlebnis verheimlichen. Aber es bedrückt Ellen und wirft eine Art Schatten über die Geschwister und diesen Sommer. Wilson, ein Freund von Marie, erfährt von Ellens Erlebnis und sorgt dafür, dass der Typ im Auto nicht ungestraft davonkommt. Zwar ergeben sich daraus unvorhersehbare Probleme und Gefahren, aber Libby ist trotzdem beeindruckt und man merkt, wie sich ihre Ansicht über Wilson nach und nach ändert.

Spannend, sensibel und voller Empathie für die Geschwister erzählt die Autorin, die selbst mit sieben Geschwistern aufwuchs, diesen Roman. sie lässt ihren Figuren sehr viel Freiraum, da bleibt vieles unausgesprochen und geheimnisvoll.

Licht zwischen den Bäumen. Von Una Mannion

 

Erstellt: 12.12.2021 - 11:32  |  Geändert: 12.12.2021 - 11:34