Von Altlasten und Neuanfängen. Die ersten Jahrzehnte des Internationalen Bundes. Hrsg. Marion Reinhardt und Bernd Umbach

Die Veröffentlichung der Gründungsgeschichte des Internationalen Bundes, eines großen Trägers der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit, stieß 2017 auf großes Interesse. Verschiedene Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Politik mit unterschiedlichsten Erfahrungshintergründen vertiefen und analysieren in diesem Ergänzungsband für das Selbst- und Fremdverständnis des IB so wichtige Themen wie
- das Erbe des gerade besiegten Nationalsozialismus und die Wirksamkeit personeller NS-Traditionslinien im neu gegründeten IB;
- die Bedeutung einer europäisch orientierten emanzipatorischen Pädagogik und politischen Bildung für den jungen IB;
- die Rolle der Nachkriegspolitik, besonders die der SPD, bei der fachpolitischen Positionierung des IB im Nachkriegsdeutschland;
- die Begründung und Gestaltung der engen Partnerschaft zwischen IB und Deutschem Roten Kreuz;
- den mit den 1970er Jahren einsetzende Reform- und Öffnungsprozess im IB;
- den heutige Umgang des Unternehmens IB mit seinem Erbe.

ISBN 978-3-7344-0815-1     21,90 €  Portofrei     Bestellen

Mit Beiträgen von Herta Däubler-Gmelin, Benno Hafeneger, Petra Liebner, Kristina Meyer, Boris Palmer, Marion Reinhardt, Bernd Umbach, Jens Westemeier und Stefan Zowislo, einem Gespräch zwischen Petra Merkel (Präsidentin des IB) Thiemo Fojkar (Vorstandsvorsitzender des IB) und Heidrun Winkler (Vorsitzende der Gesamtbetriebsrates der IB-Berlin-Brandenburg gGmbH) sowie zwei Texten von Carlo Schmid.

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Inhaltsverzeichnis

Die Herausgeber/innen:

Marion Reinhardt ist die Autorin des ersten Bandes zur Gründungsgeschichte des IB. Seit den 1970er Jahren arbeitete die Sozialwissenschaftlerin als Sozialarbeiterin und als Einrichtungsleiterin im IB in Mittelhessen, schließlich als Referentin und Abteilungsleiterin in der Zentrale des Trägers in Frankfurt. Neben der Geschichte des IB gilt ihr besonderes Interesse verschiedenen konzeptionellen und strategischen Fragen der Jugendhilfe, speziell der Jugendsozialarbeit.

Bernd Umbach, Politikwissenschaftler, begann seine berufliche Laufbahn als Lehrer in der beruflichen Bildung des IB in Stuttgart, leitete die IB-Einrichtungen Asperg und Heilbronn und baute hier vor allem die beruflichen Schulen in freier Trägerschaft auf. Er ist seit zehn Jahren Geschäftsführer des IB Süd. In besonderer Weise fühlt er sich der Weiterentwicklung der Unternehmenskultur verpflichtet und wirkt aktiv an der gesellschaftspolitischen Positionierung des IB mit.

Die Autor/innen:

Prof. Dr. jur. Herta Däubler-Gmelin war lange Jahre MdB (SPD), Bundesjustizministerin von 1998 – 2002. Sie hält Vorlesungen (Arbeitsrecht, Verfassungsrecht, Europarecht, Völkerrecht), berät international zu Verfassungs- und Menschenrechtsfragen, zu Transitional Justice und Internationalem Recht. Als Rechtsanwältin ist sie in Mediation, Tarifschlichtung und Einigungsstellen tätig.

Dr. Benno Hafeneger, Prof. (em.) für Erziehungswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg; forscht zu jugendhistorischen Themen, Jugendkultur und Rechtsextremismus. Mitglied in der Redaktion von „Journal für politische Bildung“ und in der Herausgebergruppe der Buchreihe „Non-formale politische Bildung“; im Stiftungsrat des IB „Schwarz-Rot-Bunt“.

Dr. Petra Liebner, Historikerin, leitet das Team „Historische Kommunikation und Medien“ im Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes e. V. in Berlin. Sie verantwortet verschiedene Forschungsprojekte zur Geschichte des DRK und entwickelt entsprechende Kommunikationsmaßnahmen zur Verbreitung der Ergebnisse. Sie ist Mitherausgeberin der DRK-Schriftenreihe „Beiträge zur Rotkreuzgeschichte“ sowie Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Angewandte Geschichte/Public History und der internationalen Arbeitsgruppe zur Geschichte der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung.

Dr. Kristina Meyer ist wissenschaftliche Geschäftsführerin des Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Sie studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Kommunikationswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Für ihre Dissertation über „Die SPD und die NS‑Vergangenheit 1945 – 1990“ (erschienen 2015) erhielt sie den Willy-Brandt-Preis für Zeitgeschichte. Sie ist Mitglied der Kommission „Erinnerungskulturen der sozialen Demokratie“ der Hans Böckler Stiftung und des Geschichtsforums beim Parteivorstand der SPD.

Boris Palmer ist seit 2007 Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen. Palmer studierte Mathematik und Geschichte in Tübingen und Sydney. Von 2001 bis 2007 war er Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg. Palmers Vision ist das blaue Wachstum: Prosperität und Lebensqualität, ohne Natur und Klima zu überlasten. Im Sommer 2017 ist sein Buch „Wir können nicht allen helfen“ erschienen.

Dr. Jens Westemeier, Historiker, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universitätsklinik RWTH Aachen; hier Beauftragter für das Aufarbeitungsprojekt „Zahnärzte im Nationalsozialismus“. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf NS‑Organisationen, NS‑Gewaltverbrechen und ihre juristische Aufarbeitung. Publikationen u. a.: Himmlers Krieger. Joachim Peiper und die Waffen-SS in Krieg und Nachkriegszeit, Paderborn 2014, und Hans Robert Jauss. Jugend, Krieg und Internierung, Konstanz 2016.

Stefan Zowislo absolvierte sein Examen in den Fächern Politikwissenschaft, Soziologie und Katholische Theologie an der Universität Münster und war anschließend u. a. in Gummersbach, Bochum, Bonn, Mülheim an der Ruhr, Essen, Lutherstadt Wittenberg, Berlin und Magdeburg tätig. Die Erinnerungskultur begegnete ihm dabei verschiedene Male: zum Beispiel als Geschäftsführer der Staatlichen Geschäftsstelle Luther 2017 und als Kopf der Kampagne zum 200. Geburtstag des Genossenschaftsgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen im Jahre 2018.

 

Erstellt: 10.06.2021 - 08:43  |  Geändert: 10.06.2021 - 08:44