Socke und Sophie – Pferdesprache leicht gemacht. Von Juli Zeh. Rezension von Britta Kiersch

REZENSION 
Socke und Sophie – Pferdesprache leicht gemacht. Von Juli Zeh DTV ISBN 978-3-423-76325-7

Juli Zeh hat ein Faible für Pferde und das stellt sie mit ihrem neuen Kinderbuch überzeugend unter Beweis. Nach dem etwas faden Weihnachtsbuch „Alle Jahre wieder“ ist der Autorin jetzt ein lustiges und aufschlussreiches Buch über die Freundschaft eines Mädchen zu einem Pferd gelungen. Der Verlag empfiehlt es ab 10 Jahren, aber ich habe meinen 9-jährigen Testleser um seine Meinung gebeten und er ist gut damit zurechtgekommen und war sehr angetan, obwohl er nicht der typischen Zielgruppe angehört. Allerdings hat er (genau wie ich) den Anhang, der ca. ein Viertel des Buches einnimmt, nicht gelesen.

Dieser Anhang ist eine sinnvolle und informative Ergänzung zu der Geschichte. Hier können Wissbegierige sehr viele Information rund ums Reiten und die Pflege von Pferden bekommen. Wenn man sich nicht so besonders dafür interessiert, lässt man diesen Teil einfach weg. Die Geschichte selbst handelt von dem 12-jährigen Mädchen Sophie, die ein echter Pferdenarr ist. Sie hat selbst kein Pferd, geht aber möglichst oft in den Reitstall. Auch an Tagen ohne Reitstunde ist sie gern dort und hilft, wo sie kann. Dann wird ein verwahrlostes und verstörtes Pony gebracht und Lucie darf sich darum kümmern. Vielleicht gelingt es ihr ja mit ihrem Pferdeverstand und viel Geduld, das Vertrauen des Tieres zu gewinnen und es so weit zu bringen, dass man mit ihm arbeiten und es vielleicht auch irgendwann reiten kann. Sie bekommt viel Unterstützung von Frau Vanderbilt, einer älteren Dame, die früher Dressur geritten ist und ein Pferd im Reitstall hat, aber selbst nicht mehr reitet. Sie hat sehr viel Erfahrung und Wissen, das sie an Sophie weitergibt und macht nach und nach eine richtige Pferdeflüsterin aus dem Mädchen. Dann ist da auch noch der Sohn der Reitlehrerin, mit dem Sophie sich im Lauf der Zeit immer besser versteht …

Sophie und Socke, so heißt das Pony, erzählen abwechselnd in kurzen Kapiteln, wie sie sich kennenlernen, sich miteinander vertraut machen und trotz einiger Rückschläge und Probleme Freunde werden. Mit den Augen des Tieres macht Juli Zeh sehr deutlich, was ein Pferd braucht, was ihm Angst macht, was es sich vom Menschen wünscht. Und aus Sophies Sicht erfahren wir, wie viel Geduld und Ausdauer es braucht, um einem Pferd, das schlecht behandelt wurde, zu helfen, wieder Vertrauen zu schöpfen und Selbstsicherheit zu erlangen. Mit viel Humor (dazu tragen die witzigen Illustration bei) erzählt Juli Zeh die Geschichte einer Freundschaft und vermittelt auf lockere Art eine ganze Menge Wissen über Pferde und den Umgang mit ihnen.

Socke und Sophie – Pferdesprache leicht gemacht. Von Juli Zeh

 

Erstellt: 13.03.2021 - 16:23  |  Geändert: 14.03.2021 - 08:32