Wie ich Einstein das Leben rettete. Von Cornelia Franz. Rezension von Britta Kiersch

REZENSION 
Wie ich Einstein das Leben rettete. Von Cornelia Franz   Gerstenberg Verlag   ISBN 978-3-8369-6057-1

Die Geschichte beginnt am 28. Februar 2020, es ist kurz vor Mitternacht und wir befinden uns mitten auf dem Atlantischen Ozean. Zu ihrem 12. Geburtstag hat Emily eine Schiffsreise nach New York geschenkt bekommen und gleich werden sie feiern. Doch dann begegnet sie auf dem Oberdeck einem merkwürdigen Herren, der ihr zu Ehren eine kleine Rakete zündet. Schon im nächsten Moment findet sich das Mädchen zwar immer noch auf hoher See, aber an Bord eines Auswandererschiffs im Jahre 1913 wieder. Das Gleiche ist auch Malik und Lorenzo passiert, die schon länger auf diesem Schiff sind und seitdem versuchen, einen Rückweg zu finden. Die beiden Jungen haben allerdings den letzten Teil der Reise schon mehrfach gemacht, denn nach der Ankunft des Schiffes in New York bricht jedes Mal ein Feuer aus, Menschen kommen ums Leben und die beiden wurden quasi wieder in die Vergangenheit, in die Zeit bzw. die Situation vor dem Feuer katapultiert. Die drei Kinder lernen zum Glück den pfiffigen Willy und die lebenspraktische Erna kennen und schließen Freundschaft. Willy – mit echter Berliner Schnauze – ist mit seiner Familie auf dem Weg in ein neues Leben in Amerika und Erna wird mit ihren wohlhabenden Eltern den Großvater, einen bekannten Professor, in New York besuchen.

Was die ganze Geschichte mit Albert Einstein zu tun hat, möchte ich nicht verraten. Und wie es den Kindern mit vereinten Kräften gelingt, aus dieser verdrehten Zeitschleife herauszukommen, möchte ich auch für mich behalten.

Cornelia Franz ist es gelungen, auf spannende, teilweise amüsante, oft aber auch sehr ernste Weise ein historisch belegtes Ereignis in ihren Roman über die Zeit der großen Auswanderungswelle einzubinden. Der Imperator - das Schiff auf dem sich die Kinder befinden - war damals mit 268 Metern Länge das größte Schiff der Welt und wurde auf Wunsch des Kaisers tatsächlich mit dem unüblichen männlichen Artikel getauft. Bei dem Brand kamen tatsächlich zwei Männer der Besatzung ums Leben. Diese Details und viele andere kann man im Anhang am Schluss des Buches nachlesen.

Mir gefällt an dem Roman vor allem der unaufgeregte Tonfall und die Offenheit der Kinder, die freundlich und verständnisvoll miteinander umgehen. Da es kaum noch historische Romane für Kinder und Jugendliche gibt, habe ich mich besonders über dieses unterhaltsame und informative Buch gefreut.

Wie ich Einstein das Leben rettete. Von Cornelia Franz

 

Erstellt: 01.03.2021 - 08:37  |  Geändert: 01.03.2021 - 16:55