Vortrag von Ralf Ruckus zu "Taiwan: Vom Kolonialismus zum Kapitalismus und Subimperialismus"
Quelle: Helle Panke
auf YouTube (13.11.2025) 51:20
Taiwan: Vom Kolonialismus zum Kapitalismus und Subimperialismus
Während die neue US-Regierung unter Trump die Zukunft der NATO in Frage stellt und mit hohen Zöllen einen neuen "Handelskrieg" auch gegen die EU beginnt, sieht sie den geopolitischen Hauptgegner in Asien. Sie will verhindern, dass die Volksrepublik China die wirtschaftliche und politische Führungsrolle der USA gefährdet. Diese Auseinandersetzung könnte in nächster Zeit am Konflikt um Taiwan eskalieren.
Wie zuletzt in der Ukraine und in Palästina/Israel stellt sich die Frage, wie sich die Linke zu Taiwan positioniert. Manche Linke unterstützen die Kommunistische Partei Chinas. Diese will das seit 1949 autonom regierte Taiwan übernehmen, das sie zu einem Teil der Volksrepublik China erklärte. Andere Linke halten zum kapitalistischen "Westen" um die USA, deren Regierung Taiwan als eigene Einflusszone verteidigen will, und unterstützen nationalistische Positionen in Taiwan.
Ralf Ruckus kritisiert beide Positionen, weil sich beide jeweils auf die Seite einer kapitalistischen Großmacht stellen, und plädiert dafür, sich nicht nur den geopolitischen Konflikt, sondern auch die Entwicklung der Klassenverhältnisse in Taiwan genauer anzuschauen.
Bei dieser Veranstaltung wird es zunächst um die umkämpfte Kolonisierung Taiwans, den kapitalistischen Aufstieg zum "Tigerstaat", die Forderungen und Kämpfe der Arbeiter:innen, Taiwans Übergang zum subimperialistischen Akteur und das rassistische "Gastarbeiter"-Regime gehen. Des Weiteren wird die aktuelle ökonomische und geostrategische Bedeutung Taiwans für den globalen Kapitalismus beleuchtet. Und schließlich wird die Frage diskutiert, wie eine linke Kritik an den kapitalistischen Verhältnissen in Taiwan verbunden werden kann mit der Kritik sowohl am "westlichen" als auch am chinesischen Imperialismus.
Erstellt: 15.11.2025 - 11:42 | Geändert: 15.11.2025 - 11:42
