Im kapitalistischen Wirtschaftssystem richten Konsumenten, Investoren und Unternehmerinnen ihr Handeln auf die Zukunft aus. Diese birgt Chancen und Risiken, ist aber vor allem eines: ungewiss. Wie gehen die Akteure mit dieser Ungewissheit um? Ökonomen beantworten diese Frage mit verschiedenen Theorien, die auf die Berechenbarkeit des Marktes setzen. Dadurch wird die Nichtvorhersagbarkeit der Zukunft unterschätzt.
Jens Beckert spricht über »Imaginierte Zukunft«
Quelle: Suhrkamp Verlag
auf YouTube (06.04.2018) 7:22
»Es gibt eine berühmte Prognose von Gottlieb Daimler, dass maximal 1 Million Autos verkauft werden können, weil man mehr Chauffeure nicht finden würde.« – Aus »Imaginierte Zukunft« von Jens Beckert. Beckert entwickelt einen neuen Blick auf die Dynamik des Kapitalismus. Im Mittelpunkt seiner Untersuchung stehen die fiktionalen Erwartungen der Akteure – Imaginationen und Narrative darüber, was die Zukunft bringt. Mit den Instrumenten der Soziologie und der Literaturtheorie liefert er eine umfassende Typologie dieser Erwartungen, untersucht ihre Funktionsweisen in Bereichen wie Geld, Innovation und Konsum und zeigt vor allem, wie mächtig sie sind.
Erstellt: 16.09.2025 - 09:58 | Geändert: 16.09.2025 - 09:58