"Anna Mayrs Furor ist wichtig." (Christian Baron, Der Freitag) Nach ihrer Streitschrift 'Die Elenden' schreibt sie radikal persönlich über das Thema Geld und die innere Zerrissenheit angesichts ihrer eigenen Verschwendung.
Geld gab es in ihrer Familie immer zu wenig. Als Kind fragte sie sich deshalb, wie manche achtlos hunderte Euro für Taschen, Schuhe, Steaks ausgeben können, während es gleichzeitig so viele Menschen gibt, für die 100 Euro ein kleines Vermögen sind. Inzwischen ist sie selbst eine von denen geworden, die verschwenderisch Geld ausgeben: 60 Euro für einen Skipass, 225 Euro für eine Katzentherapeutin, 748 Euro für ein Brautkleid. Immer noch rechnet sie die Beträge beim Bezahlen in Hartz-IV-Regelsätze um.
Warum unsere Gesellschaft Arbeitslose verachtet & sie trotzdem braucht - Anna Mayr - DAI Heidelberg
Quelle: DAI Heidelberg
auf YouTube (12.09.2021) 1:29:02
Anna Mayr schämte sich früher für die Arbeitslosigkeit ihrer Eltern. Heute weiß sie, dass unsere Gesellschaft Arbeitslose braucht: Zumindest als Drohbilder des Elends, damit die anderen motiviert weiterarbeiten. In Die Elenden zeigt Mayr, warum wir die Geschichte der Arbeit neu denken sollten – als Geschichte der Arbeitslosen.
Wie wird sich der Blick auf Arbeitslosigkeit in und nach der Pandemie entwickeln? Hat er sich gar schon geändert? Und wie könnte eine Gesellschaft aussehen, in der wir „die Elenden“ nicht mehr brauchen, um unseren Leben Sinn zu geben?
Erstellt: 27.07.2025 - 18:58 | Geändert: 27.07.2025 - 18:58