01.12.2022

Die Hinrichtung Hugo Bettauers - Buchpräsentation

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Hugo Maximilian Bettauer (1872–1925) war der meist gelesene Wiener Schriftsteller und Journalist der frühen 1920er-Jahre. In seinen Schriften wandte er sich gegen den grassierenden Antisemitismus, forderte Straffreiheit für Homosexualität und trat für ein modernes Scheidungsrecht ein.

Am 10. März 1925 schoss der Rechtsradikale Otto Rothstock auf Bettauer, der an den Folgen des Anschlags starb. Valentin Fuchs skizziert in seinem Buch "Die Hinrichtung Hugo Bettauers" die gesellschaftliche Atmosphäre, die zu dem Mord führte und berichtet über den Prozess und die involvierten Personen, von denen einige im Dritten Reich Karriere machten.

An diesem Abend diskutiert er mit dem Germanisten Murray Hall über seine Forschungen, Maren Rahman liest aus ausgewählten Werken Bettauers.

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
1h 7min 10s
Thematisierte Personen

Erstellt: 20.07.2025 - 07:23  |  Geändert: 20.07.2025 - 07:23

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Valentin Fuchs sucht nach Antworten, warum Hugo Bettauer ermordet wurde und wer die Hintermänner der Tat waren. Geschossen hatte ein verwirrter junger Mann, der als Einzeltäter vor Gericht stand. Indizien deuten aber auf ein Mordkomplott der rechtsextremen Szene hin. Das Gericht gab sich mit dem Geständnis von Rothstock zufrieden. Da Bettauer zeitlebens ein Kritiker der Obrigkeit und insbesondere auch von Bundeskanzler Ignaz Seipel war, bestand ohnehin kein großes Interesse an lückenloser Aufklärung. Obwohl der Bettauer-Attentäter von den Geschworenen einstimmig des Mordes schuldig gesprochen wurde, verweigerte die Justiz nach seiner Entlassung aus der Psychiatrie eine Wiederaufnahme des Strafverfahrens.