15.01.2017

Prof. Byung-Chul Han Essay über kapitalistische neoliberale Selbstausbeutung

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In seinen aktuellen Veröffentlichungen befasst sich Byung-Chul Han mit transparentem Verhalten, das er als durch neoliberale Marktkräfte erzwungene kulturelle Norm interpretiert. Viele Menschen von heute hielten diesen Kult des Individualismus für Freiheit, obwohl er Teil des kapitalistischen Selbstausbeutungssystems sei. Han befürchtet einen Druck zur freiwilligen Offenlegung intimer Details, der ihm zufolge an Pornografie grenze und ein totalitäres System der Offenheit zu Lasten anderer sozialer Werte wie der Scham, der Vertraulichkeit und des Vertrauens erzeuge. Aber viele mieden Liebe und Nähe, weil sie zu einer Verletzung führen könnten. So werde der aktuelle Alltag von Sichtbarkeit und Oberflächlichkeit beherrscht.

Han gehört zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die Ende November 2016 veröffentlicht wurde. Zu Byung-Chul Hans Forschungsschwerpunkten gehören die Philosophie ab dem 18. Jahrhundert im Allgemeinen, die Ethik, die Phänomenologie, die Ästhetik sowie die Sozial-, Kultur-, Religions- und 

Sprache (Ton)
Deutsch
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Erstellt: 12.06.2025 - 09:09  |  Geändert: 12.06.2025 - 09:09

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Byung-Chul Han, 1959 in Seoul geboren, studierte in Freiburg im Breisgau und München Philosophie, deutschsprachige Literatur und katholische Theologie. Er war Professor für Philosophie und Kulturwissenschaft an der Universität der Künste Berlin. Seine Publikationen, die sich u. a. mit der Kritik am Neoliberalismus beschäftigen, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Ohne dass es in Deutschland zur Kenntnis genommen worden ist, hat sich Byung-Chul Han inzwischen zu einem Philosophen internationalen Ranges entwickelt: »Der meistgelesene lebende deutsche Philosoph der Gegenwart ist Koreaner: Byung-Chul Han.« (El Pais)

Wikipedia (DE): Byung-Chul Han