Ein Monolog. Über 500 Seiten lang und frei von der Leber weg, ungeschliffen und wie in Eile aufs Band gesprochen. Werner, des Autors Alter ego, erinnert sich, als das letzte Stündlein der DDR geschlagen hat, jener Jahre, die er in diesem Land verbracht hat. In scheinbar banalen Begebenheiten, die ihm widerfuhren, werden Charakter und Zustand der Gesellschaft sichtbar. Der Kauf einer elektrischen Bohrmaschine in einem Laden an der Berliner Karl-Marx-Allee gerät zu einem Abenteur wie etwa ein Autounfall in Polen.
Die Ampelkoalition erinnerte mich gar nicht an die DDR | Wilhelm Domke-Schulz
Quelle: Overton Magazin
Als Wilhelm Domke-Schulz uns vor einigen Monaten ein Interview gab, polarisierte er stark. Viele Ostdeutsche lobten seine klaren Positionen. Etliche Westdeutsche hielten diese wiederum für überzogen. Jetzt legt der ostdeutsche Filmemacher nach.
Roberto De Lapuente hat sich nochmal mit Wilhelm Domke-Schulz getroffen.
Wilhelm Domke-Schulz, Jahrgang 1956, studierte Dramarturgie an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg. Er arbeitete zunächst als freier Dramaturg für Spiel- und Dokumentarfilm in Berlin, Potsdam und Leipzig. 1991 machte er sich als Produzent selbstständig und ist seither domke-schulz-film. Zugleich ist er als Hochschuldozent für Medienwissenschaft tätig. Domke-Schulz produzierte bisher über siebzig Filme in Eigenregie, vor allem Reportagen und Geschichtsdokumentationen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowie künstlerische Dokumentarfilme wie etwa "Life at a Standstill: A Middle East Diary" (preisgekrönt in Chicago 2003) oder "Krimreise" (ausgezeichnet 2018 in St. Petersburg). Mit dem vorliegenden Text debütiert er als Buchautor.
Erstellt: 12.06.2025 - 08:13 | Geändert: 12.06.2025 - 08:13