22.03.2023

Täterjagd: NS-Verbrecher Klaus Barbie | ZDFinfo Doku

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Nach Ende des Zweiten Weltkrieges entziehen sich viele NS-Täter ihrer Verantwortung. Sie leugnen, verschaffen sich neue Identitäten oder fliehen nach Südamerika. Dabei helfen ihnen geheime Nazi-Netzwerke, der Justiz zu entkommen.

Beim Untertauchen leisten auch Geistliche im Vatikan und der US-Geheimdienst Beistand. In der BRD organisiert Himmler-Tochter Gudrun finanzielle Hilfe für Komplizen ihres Vaters. Parallel dazu verherrlichen Rechtsradikale in vielen Ländern die Geschichte der SS.

Klaus Barbie, der „Schlächter von Lyon“ soll bei seinem Dienstantritt als Gestapo-Beamter gesagt haben „Ich bin gekommen, um zu töten.“ Er foltert seine Opfer höchstpersönlich. Als der Krieg vorbei ist und sich die Alliierten auf die Suche nach den Tätern machen, taucht Barbie zunächst unter. Obwohl er von Frankreich in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde, arbeitet Barbie mehrere Jahre als Geheimagent für die USA. 1951 unterstützt ihn der Geheimdienst auch bei der Ausreise nach Bolivien über die sogenannte „Rattenlinie“. Dort legt sich Barbie eine neue Identität zu. Erst Jahrzehnte später wird der NS-Verbrecher an Frankreich ausgeliefert und vor Gericht gestellt.

EIN FILM VON
Carsten Binsack

Sprache (Ton)
Deutsch

Erstellt: 02.05.2025 - 19:04  |  Geändert: 02.05.2025 - 22:15

verwendet von

Anfang der 1970er-Jahre gelingt es Beate und Serge Klarsfeld nach einem Hinweis der Münchner Staatsanwaltschaft, Klaus Barbie in Südamerika aufzuspüren. Da Barbie mittlerweile längst die bolivianische Staatsbürgerschaft hat und das Land die Auslieferung seiner Bürger ablehnt, wird eine Entführung vorbereitet, die jedoch scheitert. Der ehemalige SS-Hauptsturmführer und Gestapo-Chef von Lyon, einer der brutalsten NS-Folterer und Massenmörder, der Organisator der Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Lyon, kann weiterhin unbehelligt in La Paz leben.