01.09.2020

Ohne einen Namen zu hinterlassen (Teil 2) [8. Mai Sonderdokumentation zum 40. demokratischen](Ger.)

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Medienpräsenz

Wäre die Realität von Gwangju vor 40 Jahren ohne die Berichterstattung des deutschen ARD-NDR-Reporters Jürgen Hinzpeter bekannt? Wie im Film „Taxifahrer“ bestätigt wurde, könnte die Wahrheit von Gwangju ohne das Engagement und den Mut eines Auslandsjournalisten für immer begraben worden sein. Wie kam dann Hinzpeter, der sich zu dieser Zeit in Tokio aufhielt, nach Gwangju, wo der demokratische Aufstand vom 18. Mai stattfand? Im Film führte ihn die Intuition eines Journalisten nach Gwangju, aber in Wirklichkeit gab es einen entscheidenden Informanten.
Der entscheidende Informant von Hinzpeter war der deutsche Pfarrer Paul Schneiss. Pfarrer Schneiss, der seit den 1970er Jahren die Realität der Yushin-Diktatur enthüllte und ein starker Befürworter der koreanischen Demokratiebewegung war, wurde vom Park Chung-hees Regime gezwungen, das Land zu verlassen, und lebte in Tokio, Japan. Nachdem er jedoch einen Anruf von seiner Frau erhielt, die die Bewegung des Militärputsches 5.17 entdeckte, eilte er zur Zweigstelle des ARD-Senders in Tokio, wo sich Hinzpeter befand. Darüber hinaus war Pfarrer Schneiss daran beteiligt, verschiedene Aussagen und Informationen aus Gwangju zu erhalten, die von Chun Doo-hwans neuer Armeegruppe blockiert und auf der ganzen Welt verbreitet wurden.
Unter den wichtigen Personen ist nicht nur Pfarrer Schneiss. Mitglieder des US-Friedenskorps, die während des demokratischen Aufstands am 18. Mai in Gwangju geblieben sind, sollten in Erinnerung bleiben. David Dolinger, der für die Unterstützung ausländischer Journalisten durch die Übersetzung und das Sammeln von Nachrichten verantwortlich war, sagte gegenüber MBC-Reportern von Gwangju aus, er habe die Hubschrauberschüsse des demokratischen Aufstands vom 18. Mai miterlebt, welches immernoch ein umstrittenes Thema ist. Dolinger ist auch ein Zeuge, der an der letzten verschleierten ausländischen Pressekonferenz der Widerstandsführung teilnahm und die letzte Aussage von Yoon Sang-won mitanhörte.
In Japan haben sich gewissenhafte Japaner, darunter auch die Druckmalerin Tomiyama Taeko, zusammengeschlossen, um die Wahrheit über Gwangju durch Dokumentarfilme und verschiedene Kunstwerke zu verbreiten. Darüber hinaus kamen kurz nach dem demokratischen Aufstand vom 18. Mai koreanisch-japanische, koreanisch-deutsche und andere Koreaner aus Übersee in Europa, einschließlich auch des Hantongryeon, auf die Straße und forderten Wahrheitsfindung und Bestrafung für die Verantwortlichen des Gwangju-Massakers. Gwangju schien durch die Gräueltaten der neuen Militärgruppe von Chun Doo-hwan völlig isoliert und besiegelt, jedoch war Gwangju wegen des Engagements vieler Menschen nicht allein.

Trotzdessen haben Yoon Han-bong und Seo Yoo-jin haben ihre Namen nirgendwo hinterlassen. Während der Gründung der Memorial Foundation am 18. Mai besaß Yoon Han-bong keinerlei Titel und Seo Yoo-jin vermeidete seinen Name bekannt zu machen. Reporter konnten bestätigen, dass Pfarrer Paul Schneiss, David Dolinger, Tomiyama Taeko und weitere Beteiligte keine Anerkennung oder Belohnung für ihre Leistungen verlangten.

Warum widmeten sie sich der Verbreitung des Geistes von Gwangju und der Förderung von Gwangju und verlangten weder soziale Anerkennung, Entschädigung, Bewertung oder einen Preis? Die Antwort auf die Frage befindet sich in der Dokumentation „Ohne einen Namen zu hinterlassen“ (Regie: Kim Cheol-won, verfasst von Kim In-jung). Dieser Titel stammt von dem Lied des demokratischen Aufstands vom 18. Mai „Der Marsch für die Geliebten“ in wessen Text  „Ohne Liebe, Ehre und einen Namen zu hinterlassen“ inspiriert und genutzt wurde.

Hauptinhalt
(Teil 2) "Für eine lange Zeit danach"

Der verstorbene Yoon Han-bong, der letzte gesuchte Mann des demokratischen Aufstands vom 18. Mai, säte die Samen des Gwangju-Geistes in der koreanischen Gemeinde, während er in den USA Asyl suchte, welches heute zu einem riesigen Baum wurde.

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Der verstorbene Seo Yoo-jin, ein Missionar des Demokratischen Aufstands vom 18. Mai, hatte keine Verbindung zu Gwangju, aber er warf alles hinter sich, um die Wahrheit von Gwangju auf der ganzen Welt zu verbreiten. Sein Leben der Hingabe, ohne Belohnung, Preis oder Anerkennungen zu verlangen wird hier verfolgt.

 
Sowohl Koreanisch-Deutsche als auch Koreanisch-Japanische bemühten sich unmittelbar nach dem demokratischen Aufstand vom 18. Mai, die Wahrheit über Gwangju zu verbreiten. Obwohl die neue Militärsgruppe von Chun Doo-hwan versucht hatte, Gwangju zu blockieren und zu isolieren, haben Bürger und Koreaner aus Übersee seine Bemühungen nutzlos gemacht.

Sprache (Ton)
Koreanisch
Sprache (Untertitel)
Deutsch
Laufzeit
47min 52s
Ereignisdatum
18.05.1980

Erstellt: 08.02.2025 - 03:28  |  Geändert: 16.08.2025 - 08:41

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"Ich kämpfe, jeden Tag. Ich kämpfe gegen die Schande, überlebt zu haben und immer noch am Leben zu sein. Ich kämpfe gegen die Tatsache, dass ich ein Mensch bin. Und Sie, ebenso ein Mensch wie ich, welche Antworten können Sie mir geben?"

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