Die Instrumente eines Wirtschaftskrieges sind zahlreich. Sie reichen von Sanktionen gegen Personen, Unternehmen und ganze Branchen über Embargos, Blockaden und Boykottmaßnahmen bis zu physischen Angriffen auf Infrastruktureinrichtungen. Washington und Brüssel haben im März 2014 damit begonnen, russische Bürger und Firmen auf schwarze Listen zu setzen. Was anfangs als Bestrafung für die Abspaltung der Krim von der Ukraine gedacht war, wurde später mit der Durchsetzung westlicher Werte argumentiert. Seit Februar 2022 befindet sich der Westen im großen Wirtschaftskrieg mit Russland.
Im Gespräch mit Hannes Hofbauer: Vertrauensverlust wird durch Verbote kompensiert
Quelle: InfraRot - Sicht ins Dunkel
Es sind „Menschen an den Schalthebeln der deutschen Politik, die nicht die Interessen der deutschen Wirtschaft und der Bevölkerung vertreten“, sagt Hannes Hofbauer, Wirtschaftshistoriker, Publizist und Verleger aus Wien im InfraRot-Gespräch.
In seinem gerade erschienenen Buch „Im Wirtschaftskrieg. Die Sanktionspolitik des Westens und ihre Folgen. Das Beispiel Russland“ stellt er fest, dass die seit 2014 gegen Russland hochgefahrenen Strafmaßnahmen (die EU hat allein seit Februar 2022 21 Sanktionspakete erlassen) massiv nach hinten losgehen und wie ein Bumerang insbesondere die deutsche Wirtschaft treffen. Sie haben auch eine globale Projektion: „Wir erleben eine Entwestlichung weiter Teile der Welt“, sagt Hannes Hofbauer.
Wirtschaftskrieg ist nur ein Element in einem viel größeren Bild eines breit gefassten hybriden Krieges, der auch an der Heimatfront ausgetragen wird. Unter anderem mit Zensur- und Verbotsmaßnahmen, aber auch mit Propaganda.
Erstellt: 28.10.2024 - 08:21 | Geändert: 18.04.2025 - 17:45