Journalisten als Agenten? Was nach dem Plot eines Hollywood-Films klingt, war vor nicht allzu vielen Jahren in Deutschland Realität. In mehreren Fällen haben Journalisten mit dem Bundesnachrichtendienst zusammengearbeitet. Vor allem investigativ arbeitende Journalisten nutzen regelmäßig auch Informationen von Geheimdiensten. Doch eine zu starke Nähe gefährdet die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit von Medienschaffenden. 2006 wurde im sogenannten "Schäfer-Bericht" aufgedeckt, dass einige Journalisten sogar Kollegen bespitzelt hatten. Auch der BND selbst geriet ins Kreuzfeuer: der Nachrichtendienst hatte Journalisten in Deutschland umfangreich überwacht und ausgespäht.
Für die Dokumentation hat ZAPP-Reporterin Lea Eichhorn zentrale Akteure getroffen: Wilhelm Dietl, der neben seiner Arbeit als Journalist gleichzeitig elf Jahre lang im Geheimen für den BND gearbeitet hat. Den Autor Erich Schmidt-Eenboom, der über die Zusammenarbeit zwischen BND und Journalisten geschrieben hat und irgendwann und irgendwann selbst ins Visier des Auslandsgeheimdienstes geraten ist. Sowie den Investigativ-Chef des Business-Insider, Lars Petersen, der von Treffen mit dem BND erzählt und den freien Journalisten und Kommunikationsforscher Daniel Moßbrucker, der sich dem Thema in seiner Doktorarbeit widmet.
Die zentrale Frage: Wie nah dürfen Journalisten Geheimdiensten kommen, ohne ihre Glaubwürdigkeit und die unabhängige Berichterstattung zu gefährden?
00:00 Intro 00:59 Wilhelm Dietl und der BND - Teil 1 06:04 Der BND und Journalisten: “Ehmkes Liste” 09:16 Erich Schmidt-Eenboom: Das schmutzige Angebot 10:02 Besuch beim Bundesnachrichtendienst 11:31 Investigativjournalist Lars Petersen 13:23 Warum werden Journalisten zu Agenten? 15:20 Vom BND ausgespäht 17:46 Der “Schäfer-Bericht” 19:03 Andreas Förster geht an die Öffentlichkeit 21:16 Wilhelm Dietl und der BND - Teil 2 25:27 Der BND im Kreuzfeuer 26:52 Wie sieht es heute aus?