Feine Welt (Medienpräsenz)

Dass es im Kampf gegen den Klimawandel mittlerweile ziemlich düster aussieht muss ich Zuschauer*innen dieses Kanals wohl nicht mehr vorbeten. Und dennoch scheint es noch eine wichtige Stellschraube in diesem Kampf zugeben, die ich noch nicht behandelt habe. Nämlich die grundsätzliche Frage, inwiefern dieser Kampf eigentlich antikapitalistisch sein muss. Schließlich gibt es einige Argumente die dagegen sprächen: trennt man den Kampf gegen den Kapitalismus von dem gegen den Klimawandel kann man zunächst viel mehr Menschen ansprechen. Schließlich ist es einfacher, sich darauf zu einigen, dass man nicht alle Eisbären sterben lassen sollte, als darauf, dass man die gesamte Art, wie wir wirtschaften, umkrempeln sollte. Das haben mittlerweile auch die meisten Liberalen und sogar einige Rechte verstanden und versuchen den Kampf gegen den Klimawandel für sich zu nutzen. 

Außerdem ist die Zeit knapp: wenn wir es schaffen, den Klimaschutz effektiv mit einem kapitalistischen System zu vereinen könnten wir das ganze Problem schneller lösen als wenn wir uns erst einmal ein ganz anderes Wirtschaftssystem ausdenken und auch noch umsetzen müssten. All das sind aber kurz- oder höchstens mittelfristige, taktische Fragen. In diesem Video möchte ich aber etwas Grundsätzlicheres behandeln: nämlich die Frage, inwiefern der Kapitalismus die Natur immer zerstören muss. Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. 

Zum Glück stehen wir dabei aber nicht alleine da. Nancy Fraser hat in der letzten Ausgabe der Zeitschrift New Left Review einen Beitrag mit dem Titel "Climates of Capital. For a Trans-Environmental Eco-Socialism" veröffentlicht. Mit ihrer Hilfe können wir verstehen, warum eigentlich so viele Klima-Aktivist*innen auch gegen den Kapitalismus sind. Und warum sie damit Recht haben.