Marc-Uwe Kling ist vor allem Autor, aber seit Kurzem auch Regisseur. Die Bände seiner Känguru-Chroniken zählen zu den größten Erfolgen der deutschen Gegenwartsliteratur. Der “Vater des Kängurus” begeistert mit seinen Werken Jung und Alt, während über ihn persönlich nur sehr wenig bekannt ist. Denn: Marc-Uwe Kling gibt eigentlich keine Interviews. Umso mehr habe ich mich gefreut, als er sich entschlossen hat, diese Gewohnheit in Frage zu stellen.
Es hat auch etwas mit seinem neuen Film zu tun. Der zweite Känguru Film “Die Känguru Verschwörung” kommt am 25. August in die Kinos. Marc-Uwe hat Regie geführt und sich ein bisschen verschätzt. Denn er hatte keine Ahnung, wie viel Arbeit in so einem Film steckt und möchte nun noch mehr, dass man das sieht. Und es lohnt sich!
Wir sprechen über seine Biografie, seinen Kontrollzwang und seinen Erfolg. Ich wollte wissen, wie der sich mit seinen linken Idealen verbinden lässt. Es geht um das Zweifeln und das Zweifeln am Zweifeln. Marc erklärt wie seine Texte entstehen, was für ihn Arbeit ist, welchen Luxus er sich leistet und worüber er sich Sorgen macht. Wir sprechen über den Kapitalismus, über Verschwörungstheorien, über das NeinHorn (seine andere tierische Erfindung) und ein bisschen über das Känguru.
Harald Welzer ist Sozialpsychologe, Soziologe und Autor. Gerade erschien sein Buch “ZEITEN ENDE”, in dem er sich mit den Krisen unserer Zeit, dem (fahrlässigen) politischen Umgang damit und der - daraus resultierenden - wachsenden Kluft zwischen Bürgerinnen und Bürgern und führenden Politikern und Politikerinnen unseres Landes auseinandersetzt.
Ich wollte von Harald Welzer wissen, was der Beruf des Sozialpsychologen eigentlich genau bedeutet, wie er der wurde, der er heute ist und warum unsere Gesellschaft sich - aus sozialpsychologischer Sicht - zunehmend mehr zu spalten scheint. Wir haben über die individuelle Wirklichkeit einer jeden Person gesprochen, darüber, warum wir Menschen die Vergangenheit immer in Bezug auf die Gegenwart erinnern und betrachten - und wieso Erfahrungen des Scheiterns genauso wichtig sind, wie jene des Erfolgs. Wer Harald Welzer schon einmal in einer Talkshow erlebt hat, der weiß, wie scharf er die Bundesregierung kritisieren kann und das macht er auch in dieser Folge. Wir sprechen über gute Orte, richtige Bildung und wie sein Herzinfarkt sein Leben verändert hat.