Die Staatsräte. Elite im Dritten Reich: Gründgens, Furtwängler, Sauerbruch, Schmitt. Von Helmut Lethen

Der Rang dieser vier Männer ist bis heute unbestritten - und doch waren sie Teil der kulturellen Elite im Dritten Reich, ausgezeichnet mit dem Ehrentitel des "Preußischen Staatsrats": Carl Schmitt, der brillante Jurist und Staatsrechtler, der den Nazis half, die Verfassung systematisch auszuhöhlen; der große Dirigent und Komponist Wilhelm Furtwängler, der sich auf die Immunität einer "reinen" Musik berief; Gustaf Gründgens, der schillernde Künstler, der ohne die Protektion Hermann Görings verloren gewesen wäre; schließlich der berühmte Chirurg Ferdinand Sauerbruch, der als unantastbar galt, während sich in seinem Haus auch die Attentäter des 20. Juli trafen. Wie konnte es dazu kommen, dass sich diese Männer, herausragende Vertreter des gebildeten Bürgertums in Deutschland, mit dem Nationalsozialismus einließen?

ISBN 978-3-87134-797-9     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Helmut Lethen zeichnet ein faszinierendes Porträt der "Staatsräte". Er erzählt von Verführbarkeit und Unterdrückung, Opportunismus und Auflehnung, und mehr noch: Er versammelt Gründgens, Furtwängler, Sauerbruch und Schmitt zu imaginären Gesprächen. Aus den Geschichten und Gedanken der vier präpariert Lethen die Physiognomie einer Diktatur - und zeigt das komplizierte Verhältnis der geistigen Elite zur Macht.

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Helmut Lethen im Gespräch: Bildung für Barbaren → FAZ 11.02.2018

Inhalt / Leseprobe

Der Autor:

Helmut Lethen, geboren 1939, lehrte von 1977 bis 1996 an der Universität Utrecht, anschließend übernahm er den Lehrstuhl für Neueste Deutsche Literatur in Rostock. Von 2007 bis 2016 leitete er das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien. Sein Buch 'Verhaltenslehren der Kälte' (1994) über die Intellektuellen in der Weimarer Republik gilt als Standardwerk. 2006 erschien seine Gottfried-Benn-Biographie 'Der Sound der Väter', 2014 'Der Schatten des Fotografen', das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde.

Presse:

Ein Gruppenbild von bewundernswerter Tiefenschärfe. Helmut Lethen hat ein mitreißendes Buch geschrieben, in dem er das Beste von dem, was er in Jahrzehnten erforscht hat, originell zusammengebracht und souverän arrangiert hat. (Der Tagesspiegel)

Ein kluges, teilweise mitreißendes Buch, das man als eine Art Plädoyer für den Mut zur Moral begreifen kann. (Gerrit Bartels, Kulturradio RBB)

Sein Leben lang hat Lethen sich mit den schillernden Figuren der Zwanziger- und Dreißigerjahre beschäftigt. Die Staatsräte ist eine Art Vermächtnis. ein scharfer Angriff auf eine zentrale rechte Lebenslüge. (Der Spiegel)

Ein gestochen scharfes Porträt der vier Staatsräte. Lethens Buch ist elektrisierend. spannend wie ein Roman. (Die Zeit)

Ein ungemein spannendes Buch. (Bremer Nachrichten)

Da macht es Wumm!, und das Buch steht in allen Zeitungen. Helmut Lethen schreibt mitreißend, und sein Buch erscheint genau zum richtigen Zeitpunkt. (ARD, titel, thesen, temperamente)

Ein großes geistesgeschichtliches Panorama, das Lethen in faszinierender Kennerschaft auffächert. (WDR3, Tonart)

Ein Meisterwerk der kulturhistorischen Biografik. (Welt)

 

Erstellt: 03.11.2018 - 05:49  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:58

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