Frida Nilsson u. Anke Kuhl: Frohe Weihnachten, Zwiebelchen! Rezension von Britta Kiersch

Frohe Weihnachten, Zwiebelchen! Von Frida NilssonFrida Nilsson u. Anke Kuhl: Frohe Weihnachten, Zwiebelchen!    Gerstenberg     978-3-8369-5860-8      12,95 €

Als Stig geboren wurde war er klein und rund. Da gab ihm seine Mutter den Kosenamen Zwiebelchen. Mittlerweile ist Stig nicht mehr klein und geht sogar schon in die Schule. In 24 Tagen ist Weihnachten und Stig hat nur 2 Wünsche, die im dafür aber umso mehr am Herzen liegen: Er hätte sooo gern ein Fahrrad und er möchte jetzt unbedingt endlich seinen Papa kennenlernen.

Stig lebt nämlich mit seiner Mutter allein, aber mit Stigs Vater will sie gar nichts zu tun haben. Als sie merkte, dass sie schwanger war, hatte sie schon gar keinen Kontakt mehr zu ihm und eigentlich mochte sie ihn auch gar nicht besonders. So verweigert sie Zwiebelchens Wunsch, nach dem Vater zu suchen und für ein Fahrrad hat sie nicht genug Geld. Schlechte Aussichten für den Jungen.

In Stigs Dorf lebt Karl, ein alleinstehender Mann mit einer Autoreparaturwerkstatt über den einige Gerüchte kursieren. Unter anderem wird behauptet, er könne Hühner hypnotisieren. Stig hat die tolle Idee, seine Mutter von Karl hypnotisieren zu lassen, aber dazu muss er ihn erst einmal kennenlernen, denn die Kinder meiden Karl, weil er ihnen unheimlich ist. Ziemlich schnell merkt Stig, dass Karl sehr nett ist und seine Hühner ihn lieben – sie lassen sich ja sogar von ihm hochheben und streicheln! Von Karl lernt Stig eine Menge über Hühner und nach und nach auch noch einige andere sinnvolle und kluge Dinge über das Leben im Allgemeinen.

Stig ist ziemlich wütend auf seine Mutter ist, weil sie nicht mit ihm nach dem Vater sucht. Sogar so wütend, dass er sich auf eigene Faust heimlich und allein auf den Weg nach Stockholm macht – was (natürlich) in die Hose geht. Aber irgendwann wird Stig bewusst, dass jeder Mann, der ein Kind liebt und es gut behandelt, ein Vater sein kann und er fragt Karl, ob er sein Vater sein möchte. Das ist doch mal eine tolle Lösung: Ein Kind wählt sich den Vater selbst. Kann Mann sich ein größeres Kompliment vorstellen?

Frida Nilsson ist eine wunderbare Weihnachtsgeschichte in 25 Kapiteln gelungen. Sie handelt von Wünschen und Sehnsucht, von Freundschaft und Liebe aber auch von Gruppendynamik, Sturheit und Trotz. Die Bilder von Anke Kuhl unterstreichen den schrägen Tenor der Geschichte vortrefflich, diese beiden sind ein wunderbares Gespann, deren Stil ausgezeichnet zueinander passt.

Von Britta Kiersch

Frida Nilsson u. Anke Kuhl: Frohe Weihnachten, Zwiebelchen!

 

Erstellt: 03.10.2015 - 09:27  |  Geändert: 02.12.2020 - 18:02

Themen: