Stefanie Taschinski: Funklerwald. Buchempfehlung von Britta Kiersch

Buchempfehlung
Stefanie Taschinski: Funklerwald Oetinger     ISBN 978-3-7891-4807-1      14,99 €

„Die kleine Dame“ von Stefanie Taschinski gehört sicherlich zu den erfolgreichen Reihen des in Würzburg beheimateten Arena Verlags und wird inzwischen verfilmt. Wieso dieses neue Buch der Autorin nun bei Oetinger erscheint, wollte oder konnte der Verlagsvertreter mir nicht verraten. Der Verlag wird sich freuen, denn nicht nur wegen des sehr ansprechenden Covers wird es sicher viele Leserinnen und Leser finden.

Das Thema ist brandaktuell, denn immer wieder sind Einwanderer, Ausländer und Migranten Topthema in allen Nachrichten und Stefanie Taschinski bringt in ihrem neuen Roman bereits Kindern ab 8 Jahren nahe, was es heißt fremd und erwünscht zu sein. Aber sie bricht auch eine Lanze für Zivilcourage, Mitgefühl und Menschlichkeit. Das kann man in unserer kapitalgesteuerten Gesellschaft gar nicht früh genug lernen und umso wertvoller sind Bücher wie dieses, mit denen unseren Kindern der Geist geöffnet wird, der sie erkennen lässt, welche Bereicherung der „Andere“ sein kann. Hier wird gezeigt, dass Wohlstand eine Verpflichtung bedeutet.

Der große Funklerwald bietet vielen Tieren Heimat und Nahrung. Hier wächst Lumi das Luchsmädchen heran. Bei einem Streifzug fällt sie in eine Felsspalte, aber zum Glück findet sie der Waschbärenjunge Rus und rettet sie geschickt aus der brenzligen Situation. Sie werden Freunde und Lumi kann nicht verstehen, wieso fast alle Tiere aufgebracht und entrüstet sind, als sich Rus Familie im Funklerwald niederlassen will, nachdem ihr Zuhause durch einen Sturm verwüstet wurde. Zumal Rus Mutter wieder trächtig und sein Vater verletzt ist, weshalb Lumi heimlich hilft, die Familie zu versorgen, nachdem sie sich vor den Anfeindungen der anderen Tiere in einem alten Dachsbau versteckt halten. Wie Lumi (zum Glück finden sich noch andere, die sie unterstützen) zu ihrer Freundschaft steht und sich gegen alle Widerstände dazu bekennt, ist warmherzig und spannend erzählt und mit schwarz-weiß Zeichnungen von Verena Körting plastisch schön in Szene gesetzt.

Von Britta Kiersch

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