Suzy Zail: Der Klang der Hoffnung. Buchempfehlung von Britta Kiersch

Buchempfehlung
Suzy Zail: Der Klang der Hoffnung – Die Geschichte einer unmöglichen Liebe     cbj      
ISBN 978-3-570-15990-3       16,99 €

Als Hanna Mendel Mitte 1944 ist mit ihren Eltern und der älteren Schwester aus dem Ghetto von Debrecen abtransportiert und nach Auschwitz-Birkenau gebracht wird, ist sie 15 Jahre alt und hat bereits die Aufnahme für das Konservatorium in der Tasche.

Clara Schumann ist ihr Vorbild, sie will eine ebenso große Pianistin werden. Mit dem Einzug in die KZ-Baracke lösen sich ihre Zukunftspläne in Schall und Rauch auf. In dem Moment weiß sie noch nicht, dass sie ihren Vater zum letzten Mal gesehen hat oder dass ihre Mutter (die ohnehin bereits an Verzweiflung zerbrochen ist) das KZ ebenfalls nicht lebend verlassen wird. Noch ahnt sie auch nicht, dass die Musik ihre Rettung sein wird: Der Lagerleiter ist ein großer Musikliebhaber und wählt Hanna unter mehreren Bewerberinnen für das „Amt“ der Vorspielerin aus, bzw. ist es der jugendliche Sohn, dessen Wahl auf Hanna fällt. Im Haus des Kommandanten kommt das Mädchen immer wieder an Lebensmittel, dort ist es warm und trocken, sie muss nicht Schwerstarbeit leisten, wie ihre Schwester und fast alle anderen Frauen und Mädchen aus ihrer Baracke. Damit zieht sie allerdings auch den Neid der anderen auf sich…

Beeindruckend sind zwei Komponenten des Romans: Absolut gelungen erscheint mir die Darstellung der sozialen Aspekte, das Klima zwischen den Lagerinsassen, die Beschreibung des puren Egoismus aus Selbsterhaltungswillen fern von aufgeblasenem Edelmut und Heroismus. Außerdem ist die Bedeutung der Musik für Hanna sehr ausführlich aber nie langatmig (für Nicht-Musiker) dargestellt. Wir erfahren, wie sich ihre Stimmungen in der Musik widerspiegeln und wie sie Kraft aus der Musik zieht. Die Autorin schafft es mit dem Weg dieses Mädchens das Unfassbare in Worte zu fassen ohne die jugendlichen Leser in die totale Verzweiflung zu schicken.

Zum Buch