Soldat Ram Singh und der Kaiser. Indische Kriegsgefangene in deutschen Propagandalagern 1914 - 1918. Hrsg. Franziska Roy, Heike Liebau und Ravi Ahuja

Der Erste Weltkrieg, die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, forderte rund 17 Millionen Menschenleben in vielen Teilen der Welt, darunter, wie oft vergessen wird, auch viele Nichteuropäer.

ISBN 978-3-937603-84-1     24,80 €  Portofrei     vergriffen

Gleichzeitig schuf der Große Krieg neue Begegnungs- und Erfahrungsräume für die Beteiligten. So gelangten während des Krieges zehntausende Südasiaten aus bäuerlichen und nicht privilegierten Bevölkerungsschichten nach Europa. Viele von ihnen kämpften auf Kriegsschauplätzen in Frankreich und Mesopotamien. Etwa zweitausend von ihnen, zumeist Seeleute und Soldaten aus Dörfern in Bengalen, Nepal, der Nordwest-Grenzprovinz Indiens und dem Punjab, gerieten auf verschiedenen Wegen in deutsche Kriegsgefangenschaft und wurden hier für Jahre festgehalten. Wie Gefangene aus anderen außereuropäischen Regionen, erregten auch die Südasiaten die Aufmerksamkeit von Armeeoffizieren, Diplomaten und Geheimagenten, aber auch von deutschen Künstlern, Wissenschaftlern und Industriellen. Außerdem betrieben indische Revolutionäre im Exil in Zusammenarbeit mit dem deutschen Auswärtigen Amt antikoloniale und nationalistische Propaganda unter den Gefangenen. Die Kriegsgefangenen versuchten ihrerseits Wege zu finden, um die neue Situation zu bewältigen und ihre Begegnungen mit Deutschland und den beteiligten Akteuren in eigenem Sinne zu gestalten. Die Beiträge zu diesem Band gehen diesen vielschichtigen und oft schwierigen Auseinandersetzungen aus unterschiedlichen Perspektiven nach. Darüber hinaus werden relevante Quellen aus deutschen Archiven vorgestellt, die die Situation der indischen Kriegsgefangenen während des Ersten Weltkrieges beleuchten.

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Erstellt: 08.05.2014 - 10:48  |  Geändert: 17.05.2023 - 09:34