Die Beichte. Eine dunkle Geschichte. Von John Cornwell

Die Beichte, das Bußsakrament, dient der Vergebung der Sünden. Das ist gläubigen Christen zu allen Zeiten gepredigt worden. In Wahrheit, so zeigt John Cornwell in seinem aufrüttelnden Buch, ist sie bis heute ein zentrales Unterdrückungsinstrument der katholischen Kirche geblieben.

ISBN 978-3-8270-1155-8     22,99 €  Portofrei     vergriffen

Nicht nur vermittelt sie schon Kindern die Welt als Sündenpfuhl in ihrem Freiraum wurde systematischer Missbrauch überhaupt erst möglich. Als Papst Pius X. im Jahr 1905 das Mindestalter für die Beichte auf sieben Jahre herabsetzte, begann ein großes Menschenexperiment: Kinder wurden seitdem systematisch in Scham und Schrecken gehalten.
Die Furcht vor Sünde, Fegefeuer und ewiger Verdammnis schuf bei Generationen von Gläubigen ein Lebensgefühl der Angst. Es war kein Zufall, dass manche dieser Sünden Formen von Ungehorsam gegenüber den kirchlichen Autoritäten umfassten. Vor allem aber hat die Beichte das Verhältnis vieler Gläubiger und katholischer Amtsträger zur Sexualität nachhaltig geprägt. Die Folgen sind bis heute spürbar in einer Epoche von Säkularisierung und sexueller Befreiung haben gerade der Freiraum der Beichte und das Konzept der Sünde dem Missbrauch von Kindern Vorschub geleistet. John Cornwell, selbst Katholik und einer der führenden Vatikanexperten, zeigt auf der Grundlage eigener Erfahrungen und vieler konkreter Beispiele, wie sehr die Beichte zum Repressionsinstrument geworden ist - und warum sie offiziell wieder mehr in den Mittelpunkt des Glaubens rücken soll. Ein sehr persönliches, leidenschaftliches Buch - und ein dunkles Kapitel abendländischer Kulturgeschichte.

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Rezension von Christoph Lammers MIZ 4/14

John Cornwells Studie „Die Beichte“. Die Quelle des Missbrauchs. Die von Papst Pius X. 1910 erlassene wöchentliche Beichte war Ursprung vieler Probleme der Kirche. Über die Geschichte der Beichte erschien jetzt ein Buch. Von Brigitte Werneburg -> TAZ vom 05.02.2014

 

Erstellt: 17.04.2014 - 12:24  |  Geändert: 13.01.2022 - 06:53

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