22.05.2019

Artur Axmann – Einziges Interview mit dem Reichsjugendführer, 1995 (Teil 1)

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Medienpräsenz

Der ehemalige Reichsjugendführer Artur Axmann (1913-1996) und Nachfolger von Baldur von Schirach, der nach dem Krieg kurze Zeit unter dem Tarnnamen Erich Siewert untergetaucht war, spricht 50 Jahre nach dem Kriegsende erstmalig ganz offen in einem Interview über seine Erlebnisse und bietet interessante Einsichten in das Leben eines Funktionärs der damaligen Zeit.

In diesem Interview spricht Axmann über seine Kindheit und Jugend und über die frühen Anfänge seines politischen Engagements. Wie kam er als Jugendlicher dazu, einer Organisation wie der Hitlerjugend beizutreten? Warum rief er eine Panzerdivision aus Teenagern ins Leben?
Artur Axmann verstarb etwa ein Jahr nach diesen Dreharbeiten.

Das Interview ist auch vor dem Hintergrund der schrecklichen Zeit des Nationalsozialismus mit Millionen von Toten - hier insbesondere auch den vielen toten HJ Mitgliedern -, dem Antisemitismus und Rassismus der Zeit zu sehen. Als Reichsjugendführer hat er die Ereignisse der Zeit mitzuverantworten.

Inhalt

03:21 Rolle der Politik in der eigenen Familie 
04:53 Berufswünsche als Kind 
05:25 Eintritt in die Hitlerjugend 
09:14 Politische Vorstellungen als Jugendlicher 
11:29 Über Joseph Goebbels 
13:46 Straßenkämpfe und Beziehung zu SA 
20:58 Erster Eindruck von Hitler 
24:41 Über Horst Wessel und Herbert Norkus 
31:50 Über den Tag der Machtergreifung 30.01.1933 
36:45 Über das Ende der Weimarer Republik 
50:41 Bücherverbrennung und „Kristallnacht“ 
01:01:30 Über die Sondereinheiten der HJ 
01:21:30 Über die „Eliteschulen“ (Napola)

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
1h 24min 49s
Thematisierte Personen
Videoautoren

Erstellt: 05.11.2025 - 07:56  |  Geändert: 05.11.2025 - 08:10

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Die Hitlerjugend war eine Jugendorganisation im nationalsozialistischen Deutschland. Sie entstand 1926. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 entwickelte sie sich zur alleinigen Jugendorganisation des Deutschen Reiches. Ihre Ziele waren die umfassende Einbindung der Jugend in die „Volksgemeinschaft“, physische Ertüchtigung, ideologische Schulung und Vorbereitung auf militärische oder dienstliche Aufgaben im Sinne des Regimes.

Unter dem Gesetz über die Hitler-Jugend vom 1. Dezember 1936 wurde sie zur einzigen Jugendorganisation neben Familie und Schule bestimmt; ab März 1939 galt für 10- bis 18-Jährige eine Jugend­dienstpflicht. In der Organisation waren Jungen und Mädchen in getrennten Gliederungen organisier. Die HJ war hierarchisch nach dem Führerprinzip organisiert, mit Altersgruppen, regionalen Gebieten, Bann/Stamm-Einheiten und Sondereinheiten wie Flieger-HJ, Marine-HJ etc.

Während des Zweiten Weltkriegs übernahmen Mitglieder Dienste etwa im Luftschutz, in Heimdiensten, in Sammelaktionen und in den letzten Kriegsjahren teilweise sogar militärische Einsätze – unter anderem als Flakhelfer oder in der in Teilen auf Jugendlichen basierenden 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“. Der Organisationsbetrieb endete faktisch im April/Mai 1945; am 10. Oktober 1945 wurde sie durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 verboten und aufgelöst.

Wikipedia (DE): Hitlerjugend